Ein unvergessliches Erlebnis. Vom Moment des Blasensprungs bis zur Geburt vergingen weniger als drei Stunden.
Wir hatten das Glück, dass wir bei der Betreuung unserer ersten Tochter bereits im Geburtshaus von Ruth und Silke begleitet wurden.
So war für uns von Anfang an klar, dass wir auch unser zweites Kind an diesem sicheren und friedvollem Ort zur Welt bringen wollten.

Eine Traumgeburt am ET

22:00 Uhr. Schon vor dem Zubettgehen wusste ich, dass es heute Nacht losgehen würde. So sagte ich zu meinem Mann und meinen Eltern, die lieberweise bei uns waren, um sich um unsere ältere Tochter zu kümmern: „Heute Nacht wird Elisa geboren. Ich spüre es einfach… Schlaft gut!“ Und so schlief ich ein mit einem Lächeln im Gesicht und dem wohligen und sicheren Gefühl, dass mir und
meiner Bauch Bewohnerin eine kleine Reise bevor stand.

2:50 Uhr. Ich wachte durch ein sanftes Ziehen im Unterleib auf und wusste sofort, dass die Wehen eingesetzt hatten. Ich stand auf und es folgte der Blasensprung. Genau so hatte ich es mir erhofft – das klingt vielleicht komisch, aber für mich war es ein klares Zeichen, dass die Geburt begonnen hatte. Ich wusste sofort: „Heute werde ich mein kleines Wunder in meinen Armen halten.“

3:30 Uhr. Wir saßen im Auto und machten uns auf den Weg zum Geburtshaus. Ich war ruhig und entspannt. Von Anfang an hatte ich Monikas Stimme mit der Geburtsvorbereitenden Hypnose auf den Ohren und war schon voll bei mir und meinem Baby und dabei die kleine Maus auf ihrem Weg durch den Geburtskanal zu begleiten. Mein Mann war an meiner Seite und ich musste mich auf nichts
anderes konzentrieren als auf mein Baby und mich.

4:00 Uhr. Ankunft im Geburtshaus. Mein Mann packte die Sachen aus dem Auto aus, bereitete die Betten vor und half Ruth dabei, alles vorzubereiten, während ich mich weiterhin auf mich und mein Baby konzentrieren konnte. Bei wunderschöner Atmosphäre im Geburtsraum begrüßte Ruth mich sanft und freudig. Leise plätschernd füllte sich die Badewanne, während ich mich zu beruhigender
Musik im Raum bewegte. Kerzen flackerten, Wasser rauschte sanft und mein Mann und Ruth waren da, um mir die Sicherheit und Geborgenheit zu geben, die ich brauchte. Mehr war nicht nötig, denn mein Körper und mein Baby wussten genau, was zu tun war. Ich hatte vollstes Vertrauen in die Kraft der Wehen, die sich schnell steigerten. Dieses Mal empfand ich die Wehen nicht als Schmerzen, sondern als unglaublich kraftvolle Wellen, denen ich mich hingab. Ich versuchte nicht dagegen anzukämpfen, sondern mit ihnen zu gehen und ihre Kraft und Stärke zu nutzen, um mein Baby sanft auf die Welt zu bringen. Die Hypnose von Monika half mir immer wieder, meinen Fokus zu behalten und dieses unglaublich kraftvolle Erlebnis zu genießen und im Moment zu sein bei mir und dem ungeborenen kleinen Wesen.

5:33 Uhr. Ruth sprach mir ab und zu sanfte Worte der Bestärkung zu. Als die zweite Hebamme Kathrin eintraf, setzten bald darauf die Presswehen ein. Ich gab ihnen nach und nutzte ihre unglaubliche Kraft. Mit der letzten intensiven Presswehe wurde die kleine Elisa Aurora geboren und ich konnte sie selbst in meine Arme nehmen und mich mit ihr und meinem Mann in das kuschelig weiche
Bett legen. „Was für eine wunderschöne und entspannte Geburt“.
Das waren meine ersten Worte, nachdem ich die Kleine in den Armen hielt…. nun waren wir zu viert. Ein absolutes Wunder. Ruth und Kathrin versorgten meinen Mann und mich liebevoll mit Essen und Getränken und wir konnten die ersten Stunden zu dritt in einer wunderschönen Atmosphäre im Bett entspannt genießen. Die Nachsorge war so fürsorglich und entspannt, dass die Zeit wie im Flug verging. Ich fühlte mich auch nach der Geburt noch voller Energie und Endorphine, sodass ich den Weg nach Hause und ins Wochenbett wie im Traum wahrnahm. Zuhause empfing uns meine Mutter mit Tränen in den Augen und begrüßte das kleine Wunder. Unser Wochenbett begann.

Fazit
Wie sanft und dennoch kraftvoll eine Geburt sein kann, hätte ich mir nie erträumen können. Leider haben wir oft ein voreingenommenes Bild davon, wie eine Geburt abzulaufen hat. Jede Frau hat diese Kraft in sich und wenn man dieses Potenzial voll ausschöpfen kann (und keine Komplikationen auftreten), bin ich überzeugt, dass jede Frau eine solche Geburt erleben kann. Die traumhafte Atmosphäre im Geburtsraum und das Team im Geburtshaus haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir die Geburt in Ruhe und voller Vertrauen erleben konnten. Ich habe beides erlebt – eine schöne, ambulante Geburt in der Klinik (weil unsere ältere
Tochter etwas zu früh auf die Welt kam) und eine wunderschöne Geburt im Geburtshaus. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich immer wieder für das Geburtshaus entscheiden. Eine so liebevolle und entspannte Betreuung während der Schwangerschaft und der Geburt ist unbezahlbar und wertvoll. Diese Ruhe und Entspannung haben sich auf beide unserer Kinder übertragen. Sie waren als
Babys beide so entspannt und kräftig, wie es mit diesem wunderschönen Start ins Leben wohl nicht anders sein konnte. Ein besonderer Dank geht an die großartigen Hebammen Ruth, Silke, Kathrin, Constanze, Monika, Lena und Adaja. Ihr habt uns dieses Wunder ermöglicht und unsere beiden Sonnenscheine begleitet.

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