Jelle der Schnelle

Jelle der Schnelle

Ich hatte das All inklusive Programm vom Geburtshaus.

Vorsorge- Geburtsvorbereitende Hypnose – Geburt – Wochenbettbetreuung – und Rückbildung

Ein Traum wurde war.
Einfach nur wunderschön!

Nicht nur für mich sondern für die ganze Familie. Der grosse Bruder wurde genauso beteiligt wie der Papa und die Mama.

Die Geburt verlief sehr schnell.
Vom Blasensprung mit Beginn der Wehen vergingen keine zwei Stunden.

Die atemberaubende Atmosphäre im Geburtshaus lies meine Endorphine nur so sprühen und innerhalb 10 Minuten war der kleine Mann da.

Innerhalb dieser kurzen Zeit war alles super professionell abgesprochen und vorbereitet.
Meine Hebamme hat aufgrund der Schnelligkeit die Geburt in Begleitung einer Schülerin alleine vollbracht.
Mein größter Respekt für diese Arbeit!

Die Nachsorge und der Rückbildungskurs waren für mich als zweitgebärende trotzdem mit vielen neuen Erkenntnissen geprägt und eine große Bereicherung.

Tausend Dank
Pia

Dieser Texte unterliegt dem Urherberrecht. Eine Vervielfältigung oder Verbreitung – auch auszugsweise – bedarf der vorherigen Zustimmung des Urhebers.


Vater & Sohn feiern ab sofort gemeinsam Geburtstag….

nachdem wir im August 2022 einen positiven Schwangerschafttest hatten, meldete ich uns sofort im Geburtshaus an. Warum ? Das Patenkind von meinem Freund kam dort zur Welt und die Erzählungen waren schön und ich wusste sofort ,,wenn ich jemals Kinder bekomme, dann auch in solch einer behutsamen, ruhigen und schönen Umgebung.
Nachdem wir von der Warteliste nachgerückt sind, fingen unsere Termine im Geburtshaus an. Wir haben uns von Anfang an sehr wohl gefühlt und erfreuten uns bei jedem Besuch vor Ort auf das ,,Hallo Baby,, von den Hebammen, wenn Sie nach unserem Kind schauten und die Hände auf meinen Bauch legten.

Wir wussten während der ganzen Schwangerschaft, dass das Geburtshaus der richtige Ort für unser erstes Kind sein wird.

Und so kam es auch….ein Tag nach unserem ET platzte in der Früh meine Fruchtblase und wie im Vorbereitungskurs gelernt: Backte ich zunächst einen Kuchen, da mein Freund den nächsten Tag Geburtstag hatte und ich spürte, dass ich mich jetzt beeilen muss.
Wir informierten Adaja, die an diesem Wochenende Rufbereitschaft hatte, über meinen Blasensprung. Die Kontraktionen gingen mittags los und wir verabredeten uns auf 19:30 mit Adaja bei uns. Der Besuch von Ihr ergab, das mein Muttermund bei 2-3cm offen war und wir uns jederzeit bei ihr melden können. So kam es dann auch und wir verabredet uns auf kurz vor Mitternacht im Geburtshaus – trotz den regelmäßigen Wehen nahm ich die Kerzen, die Wärme und den Duft vor Ort wahr und wusste, dass ist der richtige Ort. Mein Freund und ich gingen gemeinsam durch jede Wehe und kamen unserem Kind Stück für Stück näher. Nachdem ich jede Wehe im stehen veratmen konnte, entschied ich mich für die Wanne vor Ort. Die Wehenpausen konnte ich im Wasser besser nutzen um meine Kräfte zusammeln, denn die benötige ich für meine letzte Wehe im Stehen in der Wanne als unser Sohn Karl um 03:11 zur Welt kam. Meine ersten Worte an meinen Freund waren ,,Alles Gute,, – sein schönster und intensivster Geburtstag wird für immer der 10.4.22 bleiben.

Constanze, Adaja und Adina,Hebammenachülerin kümmerten sich liebevoll um mich, Karl und unser Familienglück.
3h nach Geburt fuhren wir durch die Stuttgarter Morgendämmerung heim und lernten uns zu dritt kennen.

Wir sind unendlich dankbar für eure großartige Arbeit und die tolle Betreuung.

Aller liebste Grüße an die Hebammen und schöne Grüße
Finja, Julian & Karl

Dieser Texte unterliegt dem Urherberrecht. Eine Vervielfältigung oder Verbreitung – auch auszugsweise – bedarf der vorherigen Zustimmung des Urhebers.


Teo kam daheim zur Welt...

… ich schreibe diesen Satz knapp sieben Monate nach der Geburt meines ersten Kindes und kann es noch immer nicht ganz fassen. Bei der Erinnerung an unsere tolle Hausgeburt bin ich einfach nur sehr glücklich und dankbar.

Aber zunächst von vorne:
Bereits zu Beginn der Schwangerschaft stand für mich fest, dass ich mein Kind gerne außerklinisch bekommen möchte und auch mein Mann fand die Vorstellung richtig gut. Ich rief also bereits in der 6. Schwangerschaftswoche in der Hebammenpraxis an um ein erstes
Gespräch zu vereinbaren und schnell stand für uns beide fest, dass dies der richtige Weg für uns ist.
Über die Schwangerschaft hinweg bestätigte sich dieses Gefühl mehr und mehr und nach jeder Vorsorgeuntersuchung mit Silke fühlte sich die Entscheidung für die außerklinische Geburt noch immer ein bisschen besser an.
Eigentlich die ganze Schwangerschaft über „war klar“ dass ich unseren Sohn im Geburtshaus bekommen werde und dennoch lies mich der Gedanke an eine Hausgeburt nie ganz los. Da wir aber in einem 10-Parteien-Haus wohnen, welches ziemlich hellhörig ist, ließ ich den Gedanken
auch nicht weiter zu bzw. verwarf ihn dann immer wieder. Aber wie gesagt, so richtig lösen konnte ich mich davon auch nicht und so entschloss ich mich ca. 6 Wochen vor dem ET doch noch für die Hausgeburt.
Nach einigen Vorbereitungen dafür waren wir dann auch mit Beginn der Rufbereitschaft wirklich bereit für die Geburt zuhause aber mit Näherrücken des ET tat sich… nichts! Erst 9 Tage nach dem errechneten Termin ging es dann Samstagfrüh gegen 5:30 Uhr los. Ich
wollte und konnte nicht mehr schlafen, also stand ich auf, machte meine Geburtsplaylist auf meinen Kopfhörern an und machte ein wenig die Küche sauber (was auch sonst um 5:30 Uhr morgens?!). Dabei hatte ich ca. alle 10 Minuten eine Kontraktion, auf die ich mich bereits konzentrieren musste, die aber gut aushaltbar waren. Zwischen den Kontraktionen bewegte ich mich weiter zur Musik, was mir sehr gut tat.
So vergingen einige Stunden. So gegen 9 Uhr rief mein Mann die Hebamme an. Jessi hatte Rufbereitschaft und kam auf unseren Wunsch auch direkt vorbei um nach meinem Muttermund zu tasten und um Babys Herztöne zu hören. Die waren gut, allerdings war mein Muttermund erst bei 2-3 cm – etwas ernüchternd aber immerhin tat sich was.
Den restlichen Samstag verbrachte ich mit Kontraktionen veratmen, bis diese abends gegen 22 Uhr plötzlich wieder aufhörten. Mein Mann legte sich ein wenig hin, doch ich war zu sehr „im Flow“ um zu schlafen und döste immer nur kurz vor mich hin.
Um ca. 3 Uhr nachts kamen die Kontraktionen wieder, dieses Mal deutlich stärker. Ich war super erleichtert, dass es weiter ging. Auch wenn die Geburt alles in allem nun schon knapp 24 Stunden dauerte, war ich trotzdem sehr ruhig und zuversichtlich, dass alles gut weiter gehen
würde. Ich fühlte mich super gut und stark und hatte genug Energie für die kommenden Stunden. Morgens um 6 Uhr ließ mein Mann das Wasser in das Planschbecken ein und ich legte mich direkt hinein. Das warme Wasser tat unglaublich gut . Gegen 9 Uhr morgens kam Jessi erneut nach uns schauen. Babys Herztöne gut, mein Muttermund bei 4-5cm. Ich hatte mir deutlich mehr erhofft aber gut, einfach weitermachen dachte ich. Wir entschieden gemeinsam, dass Jessi nicht bleiben musste. Uns ging es gut und noch hatte ich auch ein starkes Bedürfnis nach Ruhe und allein sein. So verstrich der Tag, die Kontraktionen kamen und gingen, ich war
bis auf kurze Pausen quasi immer im Wasser. Um ca. 14 Uhr stellte sich bei mir das Gefühl ein, dass ich Jessi ab jetzt gerne dabei haben möchte und so riefen wir erneut bei ihr an. Natürlich kam sie auch direkt. Auf meinen Wunsch hin untersuchte sie mich erneut, Muttermund war bei
ungefähr 8cm. Jetzt spürte ich, dass es nicht mehr lange dauern konnte, auch weil ich zwischen den Kontraktionen mitbekam wie die zweite Hebamme dazu gerufen wurde. Es war unsere Silke, das machte mich richtig glücklich in diesem Moment und gab mir einen echten Motivationsschub. Mittlerweile verspürte ich einen starken Druck nach unten und konnte gar nicht anders als mit jeder Kontraktion mitzuschieben. Jessi, Silke und mein Mann atmeten und tönten mit mir, was mir sehr geholfen hat. In den Wehenpausen sagten sie mir immer wieder wie gut ich das mache und bestärkten mich fortwährend darin, genau so weiterzumachen. Ich
fühlte mich die ganze Zeit so gut umsorgt, stark und sicher. So nahm ich jede Kontraktion an und schob kräftig mit, bis es dann um 18:00 Uhr endlich soweit war – unser Teo war geboren und wir einfach nur überwältigt und glücklich.
Nach wenigen Minuten kam auch direkt die Plazenta und so konnten wir raus aus dem Wasser und uns im Bett einkuscheln und das alles einfach aufsaugen und genießen.
Jessi und Silke schauten immer wieder nach uns und hielten sich dennoch im Hintergrund und ließen uns drei uns erst einmal kennenlernen, es war eine wirklich schöne und besondere Atmosphäre. Nachdem sie mir beim duschen geholfen hatten, meine leichten Geburtsverletzungen versorgt waren und Teos U1 zwischen uns im Bett gemacht haben, sind sie ungefähr vier Stunden nach der Geburt wieder gegangen. Wir sind uns sicher – ohne Jessi und Silke wäre unsere Geburt nicht so wunderbar gelaufen!
Zu alledem übernahm Silke auch unsere Wochenbettbetreuung, was diese tolle Erfahrung perfekt abrundet. Es war schon sehr überwältigend mit einem so kleinen Wesen komplett alleine Zuhause zu sein und warf auch die eine oder andere Frage und Unsicherheit auf, so dass wir wirklich froh waren, dass Silke morgens und abends nach uns schauen kam und uns mit ihrer Erfahrung und ihrer ruhigen, liebevollen Art in dieser besonderen ersten Zeit zu dritt begleitete.

Wir sind wirklich sehr dankbar und würden uns immer wieder für die Hebammenpraxis entscheiden – eure Arbeit ist so wichtig und wertvoll, tausend Dank!!

Dieser Texte unterliegt dem Urherberrecht. Eine Vervielfältigung oder Verbreitung – auch auszugsweise – bedarf der vorherigen Zustimmung des Urhebers.


Wie der schönste Moment im Leben noch schöner wird

Wir sind Maja und Aleks aus Sindelfingen und haben 3 Kinder. Die beiden älteren sind bereits 12 und 14 Jahre alt. Im Jahr 2019 haben wir beschlossen, daß wir noch ein Kind haben möchten. Die Freude war riesengroß als wir die Bestätigung bekamen, daß ich schwanger bin. Im Bewusstsein, daß dies meine letzte Schwangerschaft sein wird keimte in mir der Wunsch, daß diese etwas Besonderes werden sollte. Ich begann mir Gedanken über die Geburt meines Kindes zu machen und wie es angenehmer auf die Welt kommen könnte, als die beiden ersten, die beide im Krankenhaus geboren sind, damals hatten wir keine Alternative.

Beim Herumstöbern im Internet bin ich auf die Homepage vom Geburtshaus Stuttgart gestoßen und war sofort vom dortigen Angebot begeistert.

Es kam das Jahr 2020 und meine Entscheidung im Geburtshaus zu entbinden reifte immer weiter heran. Dann kam Corona und somit erleichterte es uns die Entscheidung, denn mit Maske einer Entbindung beiwohnen wollten wir uns und unserem Kind nicht antun.

Der Entbindungstermin war für Anfang Juni errechnet worden und die Zeit wurde knapp, eigentlich schon zu spät, um einen Termin im Geburtshaus zu bekommen. Als wir Ende März dort anriefen und einen Termin bekamen, waren wir überglücklich. In den nächsten Wochen haben wir 4 Hebammen, die mich bei der Entbindung begleiten könnten, kennenlernen dürfen. Alle Kennenlerntermine waren voller Wärme, Menschlichkeit, Zärtlichkeit und Liebe. Bei den Terminen wurde uns ganz einfach der Ablauf erklärt, die Räumlichkeiten gezeigt und wir wurden über Risiken und Gefahren einer Hausgeburt bzw. Geburt im Geburtshaus aufgeklärt, ganz ohne die übliche Angstmacherei der Schulmedizin, vielen Dank hierfür. In jedem Moment haben wir uns sicher und geborgen gefühlt. Die Art und Weise, wir diese lieben Menschen – in unserem Falle Eva, Lena, Kathrin und Silke – das Baby im Bauch begrüßen und die Lage überprüfen ist unüberbietbar zärtlich und warm. Wer das nie erlebt hat, hat WIRKLICH was verpasst!

Das Datum der Entbindung näherte sich und wir haben uns, nach Gesprächen mit den Hebammen, für eine Hausgeburt entschieden.

Dann kam der große Tag, es war schon am späten Abend, als die Wehen eingesetzt haben. Mein Mann und ich haben das Badezimmer vorbereitet, in dem ich meine Tochter entbinden wollte. Wir haben Kerzen aufgestellt und gut eingeheizt, um unserer Tochter ein maximal angenehmes Ambiente zu schaffen. Es ist uns gelungen: der Raum war angenehm, intim, magisch, ….

An diesem Abend hatten Lena und Ruth Bereitschaft, es dauerte nicht lange, da erblickte unser Töchterchen das gedämpfte Licht dieser Welt. Es waren Momente nur für uns, die Hebammen haben sich während der gesamten Entbindung nur so viel daran beteiligt, wie nötig war, und haben Sie uns als Team motiviert und unterstützt. Wir konnten unser Baby sofort zu uns nehmen uns sie war von nun an ständig bei/auf uns. Lena und Ruth haben uns mit Essen und Trinken versorgt und haben alles wunderbar aufgeräumt, wir konnten uns voll auf das Baby konzentrieren. Unsere Tochter ist ein wahrer Sonnenschein, vom ersten Moment an, und wir sind davon überzeugt, daß dies ein großer Verdienst dieser unglaublich warmen Geburt ist.

Vielen Dank an alle Hebammen aus dem Geburtshaus und natürlich besonderer Dank an Lena und Ruth, die dazu verholfen haben, daß dieser wunderbare Moment noch schöner wurde.

Dieser Texte unterliegt dem Urherberrecht. Eine Vervielfältigung oder Verbreitung – auch auszugsweise – bedarf der vorherigen Zustimmung des Urhebers.


Hallo kleines Wunder & danke für die Traumgeburt

Heute, sieben Wochen nach der Geburt unseres kleinen Felix hatten wir das Abschlussgespräch mit unserer Geburtshebamme Silke. Zum Ende wird uns der Geburtsbericht ausgehändigt, indem der Verlauf unserer Geburt festgehalten ist, wie Silke ihn während der Geburt dokumentiert hat. Für mich ein wunderschöner Moment, da ich nun auch eine objektive Geschichte zu unserem Geburtsverlauf besitze. Zeitgleich bin ich gerade etwas wehmütig, da dieser Moment das Ende einer magischen Reise von Schwangerschaft, Geburt bis hin zur Begleitung des Wochenbettes markiert.

Zu Ehren dieses Momentes möchte ich nun den Geburtsverlauf aus meiner Perspektive dokumentieren. (Ich hatte vor meiner Geburt unheimlich interessiert die Berichte anderer Frauen verschlungen)… also hier nun meiner!

Kurz vorneweg: Dass ich für meine (erste) Geburt ins Geburtshaus gegangen bin, war eher Zufall, als ein langjährig geplanter Traum. Bei meiner ersten Vorsorgeuntersuchung bei meiner tollen Hebamme Adaja hörte ich zum ersten mal von der Möglichkeit eines Geburtshauses. Die Idee fühlte sich sofort stimmig für mich an – und wie es das Schicksal wollte, rutschte ich auch noch in eine freigewordene Lücke (wer einen Platz im Geburtshaus möchte muss sich früh darum bemühen ;-))

Trotz Bedenken meiner Mutter (typisch Ärztin) und überraschten Gesichtern unserer Freunde/Bekannten liessen wir uns auf das Abenteuer selbstbewusst ein. Und im Nachhinein sind wir glücklich sagen zu können, dass es mir ermöglichte eine entspannte und selbstbestimmte Traumgeburt zu erleben!

Am 01.04. 2021 ging also unsere Reise los. Schon morgens um 4 Uhr merkte ich leichte Krämpfe im Bauch. Sie ließen mich nicht wieder einschlafen, also mümmelte ich mich auf die Couch zum Lesen. Gegen 6 Uhr schlich ich zurück zu meinem Mann, der gleich aufstehen würde. Immer noch nicht ganz sicher, ob die Geburt sich annäherte oder ob ich das gestrige Essen nicht gut vertragen hatte. Also bat ich meinen Mann, einen kleine Runde auf die Karlshöhe spazieren zu gehen. Oben angekommen ging die Sonne langsam auf – es sollte der erste sonnige, warme Tag des Jahres werden. Wir knipsten noch ein Selfie – unwissend, dass es das letzte Foto mit Baby-Bauch sein würde.

Zurück daheim trieben mich die innere Unruhe und die wiederkehrenden Krämpfe in die Badewanne. Als ich wieder herauskam bestätigte sich das Gefühl, dass ich keine Magenverstimmung hatte sondern sich unser Baby langsam auf den Weg machte ;). Also riefen wir das Geburtshaus an. Silke hatte Rufbereitschaft. Wir verabredeten, dass sie in einer guten Stunde zu uns nach Hause käme. Bis Silke ankam hatte ich mich erneut in die warme Wanne gelegt. Sie kam genau richtig, da nun die Wellen intensiver wurden. Durch ihre reine Anwesenheit fühlte ich mich sofort sicher und konnte weiter in Ruhe meine Wellen ver-atmen. Wenige Minuten später war ihre bisher passive überwachende Funktion (Herztöne Baby und meine Pulskontrolle) übergegangen in aktives vor-Atmen und sie animierte auch meinen Mann mitzumachen – so ein Szenario stellte ich mir im Geburtsvorbereitungskurs noch undenkbar vor – aber das war in diesem Moment absolut hilfreich! Mein kleines Geburtsteam kümmerte sich rührend um mich: Waschlappen auf die Stirn, kaltes Wasser reichen, Massagen und eben Wellen mit-veratmen.

Nach einer weitern kleinen Weile meinte Silke sie müsse nun den Muttermund kontrollieren – was ich erst nicht wollte, da ich Angst hatte, er könnte nach all den Wellen erst bei 2cm sein und mich dadurch entmutigen. Gottseidank: 6-8cm! Höchste Zeit ins Geburtshaus aufzubrechen (ca. 15:30Uhr)!

Die 10-Minütige Autofahrt erschien mir als reiner Segen, da die Wellen plötzlich pausierten. Im Geburtshaus eingetroffen setzten sie jedoch sofort wieder ein. Der Geburtsraum empfing uns im dämmrigen Kerzenlicht, leuchtenden Kristalllampen und einer vollgelaufenen Badewanne. In dieser gemütlichen Athmosphäre begab ich mich abermals ins warme Wasser. Der Druck gegen meinen Beckenboden sollte immer heftiger werden und ich fragte mich: wo zum Teufel sind die versprochenen Wehen-Pausen?!. Ich wies mein ‚Geburtsteam‘ an mich ins Bad zu bringen: was ich fälschlich als Stuhlgang eingeschätzt hatte, war die Fruchtblase, die nun endlich sprang (ca. 16:45Uhr).

Danach ging alles ganz schnell. Der Druck veränderte sich, wurde stärker, heftiger. Ich wurde zum Bett gebracht. Ich erinnere mich dort eine kleine Krise gehabt zu haben. Wie lange würde ich die Wellen noch aushalten müssen? Werden die Wellen noch stärker werden? PDA BITTE! Wie kann ich mit und nicht gegen meinen Körper arbeiten?… Die Fragen erübrigten sich schnell, da mein Körper plötzlich von alleine mit-schob und Silke mich daraufhin ermutigte diesem Gefühl weiter nachzugeben. Jetzt wusste ich also, wie ich unterstützen konnte. Ich kniete mich vors Bett, legte die Arme auf den Schoß meines Mannes, der an der Bettkante saß und schob aktiv bei jeder weiteren Welle mit. Tadaaa, nach kurzem intensiven Mitschieben flutschte Felix auf die Welt (17:16Uhr).

Silke legte mir unser Baby vor mich auf die Matte auf der ich kniete. Ein Junge! Die Zweithebamme Constanze war auch genau zur richtigen Zeit dazugestoßen & half auch in den letzten Stunden des Aufenthalts: Plazenta gebären, Nabelschnur durchtrennen, kleine Geburtsverletzungen versorgen, U1 durchführen, Abschlussgespräch. Direkt nach der Geburt durften wir jedoch zunächst zu dritt als kleine Familie im Doppelbett kuscheln und uns kennenlernen.

Alles in allem war es einfach eine traumhafte Erfahrung! Ich bin so dankbar für die 1:1 Betreuung durch Silke, die mir das Vertrauen gab alles im Griff zu haben & die Geburt meistern zu können. Ich bin dankbar für die erfahrene Zweithebamme Constanze, die uns vor allem direkt nach der Geburt mit umsorgte. Und natürlich bin ich unendlich dankbar für meinen Mann, der – auch teilweise angeleitet von den Hebammen – der beste Geburtsbegleiter war, den ich mir hätte wünschen können.

Und so kam Felix am 01.04.21 um 17:16Uhr mit 3750g und 54cm glücklich und friedlich auf unsere Welt 🙂

Carmen, 29 Jahre

Dieser Texte unterliegt dem Urherberrecht. Eine Vervielfältigung oder Verbreitung – auch auszugsweise – bedarf der vorherigen Zustimmung des Urhebers.


"Genau die Geburt, die ich mir für unser erstes Kind gewünscht habe" - hatte Julia

Die Geburt unseres Sohnes hat 5 Tage vor dem errechneten Termin morgens um 5 mit „Regelschmerzen“ und dem Abgang des Schleimpfropfs begonnen. Da ich nicht mehr schlafen konnte, hab ich mir die Abschluss CD der Geburtsvorbereitenden Hypnose auf der Couch angehört und bin dabei nochmal weggedöst. Ich war guter Dinge, dass die Geburt in den nächsten Tagen (!) beginnt.

Nach einem entspannten Frühstück mit meinem Mann, war ich ausgiebig duschen und die „Schmerzen“ waren nicht wirklich präsent. Mein Mann war noch verabredet.  Kaum war er gegen 12 Uhr aus dem Haus waren sie da, die Wehen. Um zu prüfen dass es nur Vorwehen sind, stieg ich in die Wanne. (Wie gesagt ich war sicher es dauert noch). In der Badewanne haben sie mich dann überrollt. Echte Wehen, es geht los! 

Aus der Wanne heraus hab ich dann meinen Mann versucht zu erreichen. Leider hat er sein Handy nicht gehört wie geplant. Da keimte dann etwas Verzweiflung bei mir auf. Als er dann endlich zuhause ankam (gegen halb 3), stand ich schon wehenveratmend im Türrahmen.

Wir haben versucht, die Häufigkeit und Dauer der Wehen zu messen, dank einer App ging das dann doch recht einfach. Nach ca. 8 Wehen zeigte die App an „Zeit ins Krankenhaus zu fahren“. Also haben wir das Geburtshaus angerufen. Lena hatte Rufbereitschaft machte sich auf den Weg und direkt danach ist bei mir die Fruchtblase geplatzt. Also bin ich ein 3. Mal an dem Tag in die Duschwanne. Dort hat mich Lena dann vorgefunden und direkt Ruhe in die Situation gebracht. Zurück im Schlafzimmer fragte Lena, ob sie mich untersuchen solle. 

Zu diesem Zeitpunkt war ich überzeugt, mich hätte der Mut verlassen, wenn ich bei unter 5 cm gewesen wäre. Ich weiß wirklich nicht, ob ich das länger ausgehalten hätte. Da sie dann aber überraschenderweise sagte „10 cm, jetzt kann es los gehen“ sind wir dann direkt ins Geburtshaus gefahren.

Ca. 16 Uhr waren wir dort. Jetzt ist meine Erinnerung etwas getrübt. 

Ich wollte direkt in die Wanne. Da ich dort nicht so effektiv mitschieben konnte, wechselten wir aus der Wanne auf den Geburtshocker. 

Da kam der kleine Mann dann auch gegen 19 Uhr zu uns.

Was mich sehr überrascht hat, war die Ruhe und Gelassenheit zwischen den Wellen. Mein Mann hatte an unsere Musikbox gedacht, dort lief eine entspannte Playlist („early morning songs“ bei Tidal). Ich erinnere mich an Einzelne Lieder während ich in den Pausen in der Wanne saß. Ruth kam als zweite Hebamme. Ich erinnere mich, wie sie auf dem Boden saß und dokumentierte. Wir haben gelacht zwischendurch. 

Wenn ich jetzt daran zurück denke, fühlt es sich durchweg positiv und unglaublich bestärkend an. Das war genau die Geburt, die ich mir für unser erstes Kind gewünscht hatte. Und dank der tollen Betreuung haben wir uns sehr wohl gefühlt auch (oder gerade) während einer weltweiten Pandemie. 

Ich war zur Vorbereitung in einem Hypnose Kurs bei Monika. 

Die erlernten Techniken selbst habe ich während der Geburt nicht bewusst angewendet. Dazu war ich zu überrascht, wie schnell und intensiv alles verlaufen ist. Allerdings bin ich mir sicher, dass ich dank dem Hypnosevorbereitungskurs so ein tolles Erlebnis hatte. Außerdem hat mein Unterbewusstsein sicherlich seine Arbeit getan, dank der Vorbereitung!

Dieser Texte unterliegt dem Urherberrecht. Eine Vervielfältigung oder Verbreitung – auch auszugsweise – bedarf der vorherigen Zustimmung des Urhebers.


Kurz vor dem Jahreswechsel kam Uriel im Geburtshaus auf die Welt

Zweiter Weihnachtstag 2019: Erst zwei Tage über dem errechneten Termin und ich bin voller Aufregung denn die Geburt könnte jederzeit passieren. Ich, hochschwanger und erschöpft nahm ein Bad mit Eukalyptus, welches eine befreiende Wirkung hat.

Uriel und ich führten eine Unterhaltung, dass wir uns bereit fühlen und es gemeinsam schaffen. Wir hörten entspannende Musik und ich befreite mich von all meinen Ängsten und Sorgen.

 

28.12.19: Ich lag nachmittags im Bett und hatte geschlafen, da ich ziemlich müde war, weil ich letzte Nacht nicht gut durchgeschlafen habe. Die Übungswehen machten mir ziemlich zu schaffen.

Nachmittags gegen 15Uhr spürte ich leichte Anzeichen von Wellen in eher großen Abständen doch war mir nicht sicher ob es nun soweit ist. Ich konnte es kaum fassen und lag weiterhin im Bett und überlegte ob es nun wirklich zum großen Kennenlernen kommt. Also rief ich meine Hebamme an um sie darüber zu informieren und sie sagte dass es eventuell bald soweit sein könnte. Ich freute mich einfach sie zu hören und darauf meine Vorfreude mit ihr zu teilen.

Sie versicherte mir, dass ich jederzeit anrufen könne wenn ich etwas Brauchte.

Daraufhin stand ich auf und ging ins Wohnzimmer zu meiner Familie, die bereits sehnlichst auf die Geburt warteten.

Wir saßen gemeinsam am Tisch und spielten „Mensch ärger dich nicht“.

Wir spielten und unterhielten uns ich lachte viel und nahm die Wellen als angenehm war.

Gegen 20 Uhr war dies nicht mehr möglich denn ich musste mich nun konzentrieren um die Wellen zu veratmen. Ich spürte die Wellen der Geburt auf mich zukommen, diesmal war ich mir wirklich sicher und rief meine Hebamme erneut an um mich zu vergewissern wann wir losfahren müssten. Sie versicherte mir, dass ich noch Zeit hätte, die Zeit Zuhause genießen könne und kommen dürfe wann ich wünschte.

 

29.12.19 Gegen Mitternacht wurden die Wellen so intensiv, dass ich mich übergeben musste und mein Magen sich leer anfühlte.

Ich rief meine Hebamme erneut an und kündigte an ins Geburtshaus kommen zu wollen. Sie respektierte meinen Wunsch und machte sich auf dem Weg. Mein Partner und ich holten die bereits gepackte Geburtstasche raus.

Wir riefen ein Taxi welches nach 20 Minuten da war. Die Fahrt war ziemlich hektisch denn der Fahrer lies sich von meinen Tönen beeinflussen. (Vielleicht dachte er das Baby kommt im Auto zur Welt).

Aber soweit war es noch nicht.

Wir kamen gegen 1 Uhr an und mich umarmte die warme und sanfte Atmosphäre des Zimmers in dem Uriel auf die Welt kommen sollte. Die Kerzenlichter und die orangeroten Farbtöne erzeugten genau die angenehme Atmosphäre, die ich mir in der Schwangerschaft gedanklich ausgemalt hatte.

Die Nacht verging und ich nutzte jede Position und jede Requisite um meine Wellen zu veratmen. Ich hörte Meditationsmusik und entspannte mich zunächst auf einem Pezziball. Ich fühlte mich ganz eins mit meinem Kind und war bereit ihn zu empfangen. Zwischendurch saß ich auf dem Sessel und suchte eine angenehme Position. Gegen 3 Uhr entschloss ich mich in die Badewanne zu steigen um ein wenig Leichtigkeit zu spüren. Uriel war ziemlich aktiv und ich konnte ihn gut spüren. Doch meine Geduld wurde immer kürzer und die Wellen immer intensiver.

Ich wurde immer müder und erschöpfter und war mich nicht mehr sicher ob ich die Kraft haben würde zu schieben wenn es so weit ist. Mein Partner blieb die gesamte Zeit in meiner Nähe, massierte mich oder hielt meine Hand.

Ich äußerte meine Ungeduld und meinte, dass ich nicht mehr kann und will. Damals wusste ich nicht, dass es bald schon so weit sein würde dennoch verging die Zeit schnell.

Draußen wurde es schon hell und die Intensität der Wellen war nun so weit, dass ich den Drang verspürte zu schieben. Also nutzte ich die Kraft, die mir blieb um mein Kind aus seinem Zuhause hinauszubefördern.

In dem Moment fühlte ich mich wie eine Löwin, die all ihre bis dato nicht bekannten Kräfte nutzte um ein neues Leben auf die Welt zu bringen.

Uriel arbeitete von Anfang bis Ende hervorragend mit und kam schließlich voller Energie in seiner Glückshaube auf die Welt.

Ich empfing Uriel voller Freude und Erleichterung. Wir legten uns ins Bett und genossen den Anblick des Engels. Mein Partner und ich waren so glücklich, dass wir kaum Worte fanden um unsere Gefühle zu beschreiben.

 

Wir sind Zuhause mit der kleinen Familie und ich schwebe bis heute in Erinnerung an die wunderbare und natürliche Geburt, die mir durch die Geburtsvorbereitende Hypnose bei Monika, meiner Hebamme Corinna und das Geburtshaus ermöglicht wurde. Vielen Dank!

Dieser Texte unterliegt dem Urherberrecht. Eine Vervielfältigung oder Verbreitung – auch auszugsweise – bedarf der vorherigen Zustimmung des Urhebers.


Kraftvoll und besonnen kam Jordi Rafael im Geburtshaus Stuttgart zu uns. 

Kraftvoll und besonnen kam Jordi Rafael im Geburtshaus Stuttgart zu uns. 

25.10.19, 7.23 Uhr, 49 cm, 3200 Gramm 

Es war wie seit längerem – abends gegen halb neun gingen Übungswellen in richtige Wellen über. Wir waren mit unserem großen Sohn (2,5 Jahre) baden und gingen danach zusammen ins Bett. Wir haben noch gelesen und ich habe Mika erklärt, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis er sein Geschwisterchen kennenlernt. Er sagte dann zu mir: „Mama um sieben.“ Die Wellen wurden immer  intensiver und ich stand auf, um beim laufen, mit dem Geburtsball und in unserem Lesesessel Geburts-Affirmationen zu hören. Die Wellen waren intensiver als ich es von Mika kannte. Dennoch war ich mir um 2 Uhr immernoch nicht ganz sicher, ob es nun wirklich soweit sein sollte. Vor allem meine starke Erkältung ließ mich zweifeln. Aber beim Telefonat mit der Hebamme gegen 3 Uhr war klar, wir sollen langsam los. Nachdem meine Mutter gekommen war, um für Mika da zu sein, sind wir Richtung Stuttgart gestartet und waren dann um 3.45 Uhr im Geburtshaus. 

Die Hebamme hat schon auf uns gewartet. Kerzen brannten bereits, das Licht war gedimmt und ich fühlte mich von Beginn an wohl. Ich hatte mir vorgenommen, viel in Bewegung zu bleiben, da Mika am Ende schwierig „um die Kurve“ gekommen war. So veratmetet ich die Wellen, Michael machte leichte Berührungmassage und wir unterhielten uns in den Pausen. Unsere Hebamme hielt sich im Hintergrund und hat nur mal gefragt, ob sie die Herztöne kontrollieren dürfe, wir was trinken wollen und ich Bescheid geben soll wenn sie Wasser in die Wanne lassen soll. Der kleine Mann sei ganz entspannt, war Ihre Rückmeldung auf die Messung. In der Wanne war ich auch dieses Mal nur kurz. Und das, obwohl ich sonst sehr gern und oft bade.

Unsere Hebamme bat dann noch, dass ich ihr Bescheid gebe, wenn es Richtung Geburt geht, da sie die zweite Hebamme rechtzeitig anrufen wollte. Das war dann allerdings nicht zu überhören. Die Geburtswellen waren sehr kräftig. Nach einer kurzen Phase mit erkältungsbedingtem Husten und Schmerzen in der Hüfte hab ich den kleinen Schatz am Ende aber doch noch sehr friedlich rausschieben können. Das war ein tolles Gefühl, wieder zurück zu einer ruhigeren Geburt zu finden und mich ganz auf unser Baby zu konzentrieren. Zuvor hatte ich versucht, der immensen Kraft durch verschiedenes Tönen zu begegnen. Doch die Gedanken und die Kraft voll zu unserem Kleinen zu lenken, war der richtige Weg. Michael hielt mich die ganze Zeit. Das Geburtshaus war wirklich toll. Jordi Rafael kam um 7.23 Uhr in der Hocke zur Welt und ich habe ihn gleich auf den Arm genommen, ehe wir aufs Bett umgezogen sind. Wir haben die ersten beiden Stunden dann zu dritt im Bett genossen, dann stand die U1 an und wir bereiteten uns für den Heimweg vor. Um 11 Uhr waren wir mit unserem kleinen Engel zuhause und um 17 Uhr kam der stolze Bruder der es kaum erwarten konnte 😊

Dieser Texte unterliegt dem Urherberrecht. Eine Vervielfältigung oder Verbreitung – auch auszugsweise – bedarf der vorherigen Zustimmung des Urhebers.


Geburt von Ella Fabienne in ihrer Fruchtblase

Nur durch einen glücklichen Zufall konnte ich zuhause gebären und meine Geburt vom Geburtshaus begleiten lassen. Ich war und bin immer noch überglücklich, dass es geklappt hat.

Alle wichtigen Gespräche wurden geführt; Zuhause war alles vorbereitet (alle Utensilien zusammengesammelt, der Geburtspool stand aufgepumpt im Wohnzimmer und Sophie nutzte ihn als Bällebad) und die Schwangerschaft war weit fortgeschritten. Mein Bauch hatte kosmische Maße angenommen. Ich bewegte mich dynamisch wie eine Kugel auf zwei kurzen Beinen.

In den Vorsorgegesprächen meinte Martina zu mir es könne gut sein, dass ich Wehen bekomme und die auch wieder aufhören, dass sei bei zweiten Geburten öfters der Fall, dass die Frau ‚Fehlalarm‘ auslöste; ich könne jedoch jederzeit anrufen. Das gab mir ein gutes Gefühl. Am Sonntag kam Sophie (meine Erstgeborene) (von mir heiß ersehnt) von ihrem Papa wieder zurück. Ich freute mich sehr. Ich konnte mir eine Geburt ohne sie kaum vorstellen, auch wenn sie nicht direkt dabei sein sollte, so wollte ich sie doch gerne in der Zeit danach direkt bei mir haben. Sie wurde ja nun schließlich große Schwester. In der Nacht von Sonntag sollte es nun losgehen. Dachte ich zumindest. In der Nacht hatte ich Wehen; stand dann auf und ging lange und ausgiebig duschen um zu sehen was passiert. Mein Schatz räumte noch geschwind die Küche auf, wir hatten versucht ihr noch vor der Geburt einen neuen Anstrich zu verpassen. Damit waren wir wohl nun gescheitert. Meine Wehen waren sehr unregelmäßig und vielleicht durch mein neugieriges beobachten und Auf-die-Uhr-sehen, verschwanden die schüchternen Wehen. Nachts hatte ich noch mit Martina telefoniert. Doch als nichts passierte und die Wehen wieder vergingen, brauchte ich mich auch nicht mehr bei ihr melden. Sie gab mir noch Bescheid, dass Eva tagsüber für mich zuständig wäre. „Ich will nur nicht mehr schwanger sein und dass es bald losgeht“, dachte ich mir. Frustriert von meinem Körper, dass er mich hier verschaukelte und mir falsche Signale und Vorfreude vorgaukelte beschloss ich nun kein Tamtam mehr zu machen und abzuwarten bis es wirklich und tatsächlich losginge. Ich wollte nicht mehr interpretieren und warten.

So war es ganz gut, dass wir am Montag um 9 Uhr einen den U8a Termin für Sophie hatten. Die Arzthelferinnen waren ganz schockiert als wir vom Geburtsort sprachen. Ich war entspannt und ließ mich nicht anstecken. In einer Klinik macht die gebärende Frau ja nichts anderes und Sophie kam ja auch schon zuhause zur Welt. Also wusste ich ja diesmal auf was ich mich da einlasse, bzw. eingelassen habe 😉.

Im Wartezimmer spielte ich mit Sophie noch auf dem Boden und nach dem Termin ginge es auf ins Geburtshaus zur Vorsorge bei Martina. Sie hatte wohl nicht so recht daran geglaubt, dass ich kommen würde. Aber da die Geburt ja nun doch nicht losgehen wollte, hatte ich ja nun auch nichts Besseres vor. Dem kleinen Bauchbewohner ging es gut. Wir wussten noch nicht was es werden sollte und es sollte eine lustige Überraschung werden…

Abends um 17:30 Uhr hatte ich wieder Wehen. Sie waren aushaltbar. Nur Sophie ging mir allmählich auf den Nerv. Sie quengelte und wollte ständig was von mir. Wir sprachen uns kurz ab und beschlossen, wenn es nun wirklich bald losginge, wäre es schön jetzt noch einmal zu dritt Abend zu essen. Danach musste sie weg, das war glasklar für mich. Sie ließ mich einfach nicht in Ruhe. Es war furchtbar. Also brachte mein Mann Kay sie gegen 18 Uhr rüber zu seinem Bruder, Sebastian. Dort hatte Sophie schon oft auch ohne mich gespielt. Kay’s mum war auch da und freute sich. Also spielten sie erstmal.

So nun hatte ich endlich Zeit für mich und konnte auch ordentlich atmen und mich in Ruhe bewegen. Doch wohin mit mir? Kay wollte den Pool befüllen. Er hatte extra einen langen Schlauch gekauft. Doch weil er Angst hatte, dass sich das Ende am Wasserhahn löste und er es bewachen wollte, sollte ich das andere Ende in den Pool halten. Keine gute Idee. Ich machte vielleicht 5 Minuten mit. Bei der nächsten Wehe war ich raus. Da half auch kein „Du musst es doch nur festhalten“ und „He, der Boden soll nicht nass werden“. Mir alles egal. Das hat er auch gleich eingesehen, weil ich einfach ging. „Dann kleb es halt fest“.

So und weg war ich. Doch wohin mit mir?

Ich wanderte durch das Schlafzimmer und durch’s Kinderzimmer. Versuchte Wehen im Stehen; dann im Knien vor dem Kinderbett. Kay’s Plan mit dem Schlauch funktionierte nicht lange. Das Warmwasser war alle. Der Boiler war leer, weil ich nachts genüsslich leicht wehend unter der Dusche verbrachte. Hach wie gut, wenn der Bruder nebenan wohnt. Jetzt musste er nur noch Wassereimer von Sebastians Wohnung in unsere schleppen. Da soll mal jemand sagen ‚zuhause gebären in stiller Atmosphäre‘. Unsere Wohnungstür stand offen und Kay schleppte Wassereimer um Wassereimer. Naja da hatte er auch seinen Einsatz, denke ich mir heute. Aber in der Situation war ich genervt. Es war unruhig und ich hatte niemanden, der sich um mich kümmert oder mir Beistand leistet oder einfach nur in meiner Umgebung war. Ich machte die Tür zu und ärgerte mich etwas. Ab und zu kam er und schaute nach mir, aber zweiteilen ging nun auch nicht.

Was könnte mir helfen? Da war der Griff zum Handy schnell getan: Eva anrufen. Es war vor 19 Uhr. Sie fragte mich ein paar Sachen ab und fragte ob sie kommen solle. Das war jetzt eine große Frage. Wenn sie jetzt käme, müsste sie auch bleiben, für um sonst wollte ich sie auch nicht dahaben. Und so richtig stark fühlte es sich auch nicht an. Ich war verhältnismäßig ruhig und stöhnte nur etwas vor mich hin. Wir verblieben so, dass ich mich melden würde.

Das dauerte nicht lange. 10 Minuten später rief ich wieder bei ihr. Sie hatte immerhin ca. 20 Minuten Wegzeit und aus der Erfahrung der ersten Geburt wollte ich gerne etwas mehr Zeit mit ihr verbringen. Bei Sophies Geburt war die Hebamme gerade 35 Minuten da, bis Sophie kam. Das war schon alles ganz schön stressig. Eva kam ca. 19:20 Uhr. Hach war ich erleichtert. Sie setzte sich zu mir ins Kinderzimmer und wir machten ein bisschen Smalltalk. Das war richtig schön. Endlich jemand, der mir beistand. Ich ging ab und an umher auch zur Toilette und wehte immer stärker vor mich hin. Irgendwie fühlte ich mich aber schon etwas allein. Ich ärgerte mich, dass ich allein diese Schmerzen hatte und sie mir keiner wirklich nehmen konnte. Ich wusste, dass ich da jetzt alleine durchgehen und das alleine durchstehen müsste. Das ärgerte mich schon etwas. Kay war immer noch mit seinen Eimern beschäftigt.

Irgendwann war der Pool befüllt und ich konnte einsteigen. Aber wollte ich das? Eva meinte, dass wäre doch nun echt nicht schön, wenn ich es nicht versuchen würde. Kay hatte so viel Arbeit damit. Nun ja, aber ich hatte mit meinem Kreislauf bedenken. Ich hatte immer niedrige Blutdruckwerte und das Wasser war ekelig warm. Nun gut, ich wollte es wenigstens probieren. Er war nun ca. 20 Uhr. Also Bikini an und hinein in die Fluten. Wer weiß, vielleicht kommt das Kind ja doch noch nicht heute.😉

Hu, das Wasser hatte auch noch mal einen guten Effekt auf die Wehen. Ich versuchte mich am Rand knienend abzustützen. Irgendwann sank ich immer tiefer, so dass ich fast auch dem Bauch am Boden lag. Während der Wehen strecken ich den Bauch immer raus. Das war ein herrliches Gefühl. So als wollte ich ein letztes Mal ganz stolz meine Riesenmurmel präsentieren. Ab und an hatte ich Bodenkontakt, das fühlte sich weniger gut an. Eva, sagte ich könnte doch auch aufrecht knien. Das war noch fieser. Das sagte ich ihr auch: „Du bist gemein, du wusstest das doch?!“ Ich verbrachte die nächsten Wehen aufrecht, beugte mich irgendwann nach hinten. Ich hatte Bedenken, dass das Kind doch so nicht rauskommen kann und keinen Platz hat, wenn der Boden direkt unter mir ist. Von Wehe zu Wehe lehnte ich mich immer weiter nach hinten bis ich wieder vollständig im Wasser lag. Ich kam mir vor wie ein nasser Aal, der sich im Wasser windet und mit seinen Schmerzen ringte. Auf an raten von Eva brachte Kay nochmal heißes Wasser. Klar, ich schwitzte wohl noch nicht genug. Er ergoss den 20 Liter Eimer in die Nähe von meinem Becken und ich fauchte ihn an: „Gieß es doch wo anders hin. Nicht auf mein Becken, das hat schon genug Reize.“

Sonst sind wir liebevoller miteinander. Aber ich hatte mir für diese Geburt vorgenommen, zusagen was mir gefällt und was nicht. Kay schluckte seine Antwort/Reaktion stresstolerant runter. Später lachten wir darüber, er hätte ja auch den Eimer wegwerfen können und sagen: „Dann hol dir doch dein Wasser selber, du dicker Kugelfisch“.

Kay saß mal rechts von mir am Boden, dann mal auf der Couch. Nach abwertenden Blicken von mir saß er direkt 😉 neben mir am Boden, mal links von mir, mal rechts von mir. Die Atmosphäre war gut. Es war entspannt. In den Wehen hörte man nur mich und in den Pausen redeten wir. Kay drückte sich von außen gegen den Pool, weil ich von innen drückte. Das habe ich aber erst später erfahren. Bemerkt habe ich davon nichts. Ich dachte er lehnt nur so hinter mir am Pool. 😉 Was Sophie wohl macht? Für Kay war das wohl nicht das aktuelle Thema. „Jetzt kümmere dich um dich, Schatz.“ Und dann küsste er mich. Eva wollte nun ihre Kollegin hinzurufen, wenn ich nichts dagegen hätte. Das war mir nun sowas von egal. Ich sagte, „wenn Du sie brauchst“.

Irgendwann meinte Eva, ob ich denn mal mitdrücken wollte. Ich fragte: „Jetzt schon? Soll es denn jetzt schon kommen?“ Eva meinte: Warum nicht? Wie spät es ist, fragte ich. Es war 20:30 oder kurz von 20:30Uhr. Na gut, wenn sie meint. Kann einer bitte noch die Tür zu machen? Ich wollte ja nicht, dass Sophie bzw. die halbe Familie nebenan alles mithören. Dann versuche ich es mal.

Ich würde sagen ich habe vorsichtig gedrückt. Eva meinte „langsam, langsam. Nicht so schnell“. Da war sie. Diese Naturgewalt. Ich habe gedrückt um mein Leben. Aber ich hätte noch mehr drücken können… Also ließ ich wieder nach. Eva visualisierte mir, wieder das Kind wieder ins Becken rutscht. Das war richtig gut, da bekam ich auch wieder ein Gefühl dafür. Ich spürte förmlich wie der Kopf wieder in das Becken glitt.

Viele dieser lauten schrillen und hormonellen Achterbahn-Wehen hatte ich nicht mehr. In der nächsten Pause wollte ich etwas trinken. Ich schwitzte wie ein Rettich und fühlte mich wie ein gares Hühnchen in einer Suppenschüssel. Viel zu warm für mein Gefühl. Noch eine Wehe, dann kam der Kopf. Es fühlte sich ganz anders an als bei der ersten Geburt. Ich spürte wie der Kopf sich aus meinem Becken Platz machte und sich befreite. Das Durchschneiden des Kopfes fühlte sich diesmal nicht wie Brennnesseln an. Auch hatte ich nicht das Gefühl: Ich würde gleich sterben und die Augen zumachen. Es fühlte sich an als wäre der Kopf in einem wassergefüllten Luftballon. Ich spürte dass Körper und Kopf wie in einer schwabbeligen Hülle waren. Ich sah zu Kay und sah, dass er sich eine Träne wegwischte. Da konnte ich kaum hinsehen. Er tat mir irgendwie leid. Denn mir ging es ja gut, besser noch… eigentlich phantastisch. Auch wenn sich das nicht so anhörte. Ich blickte aus dem Fenster den Berg hinauf und dachte „Was für ein Privileg unter der Geburt eine so schöne Aussicht zu haben“.

Ich weiß noch, die beiden (Eva und Kay) haben in der nächsten Wehenpause von Wehen geredet. Das mochte ich gar nicht. Ich sagte „Können wir nicht von etwas Anderem reden und nicht von Wehen“.

Dann hatte ich nur noch eine dieser krassen ultimativen Wehen und dann war es da. Eva öffnete die Fruchtblase noch unter Wasser, strich sie weg und legte mir unser Kind direkt auf die Brust, bzw. Bauch. Meine ersten Worte waren ‚Krass. Wo kommst du denn her? Aus meinem Bauch. Und es tat überhaupt nicht weh“. Was Hormone bewirken können…

Wir waren beide überglücklich. Und sind es immer noch. Das kleine Bündel war total glitschig. Auf dem Rücken hatte es noch eine gute Portion Käseschmiere, weil die Fruchtblase es ja gut schützt hatte beim durchgleiten. Die Haut war noch leicht zyanotisch und es meckerte ordentlich. Wie schön!

Eva erzählte irgendwas von er. Also ging ich davon aus, dass es ein Junge war. Ich drehte mich zu meinem Mann und sagte: Du bist jetzt Vater von einem Sohn! Du hast jetzt einen Sohn!

Später nachdem auch die Plazenta endlich nach vielen fiesen und unnötigen Wehen geboren war; was ca eine ¾ Stunde dauerte und ich in unserem Bett lag, kam Eva zu mir und meinte: „Sag mal, hast du jetzt schon mal geschaut was es ist“? Ich war natürlich erstaunt und meinte: Ich dachte du hättest es gesehen? „Nein, ich habe nichts gesehen“, sagte Eva. Ala hopp, also lupfte ich ein Bein an und was schaute mich da an? Ein Mädchen! Wie hab ich mich gefreut und was haben wir gelacht!

Sophie, die zwischenzeitlich schon ein paarmal da war und geschaut hat, hüpfte nun herum und rief „Ich habe eine kleine Schwester und die heißt Ole Felix.“

Da wir vorher ja nicht wussten was es wird, hatten wir natürlich für beide Geschlechter einen Namen parat. Jetzt mussten wir nur noch Sophie erklären, dass ein Mädchen auch einen Mädchennamen bekommt und Ole Felix ein Name für einen Jungen ist.

Wir lachen heute noch darüber.

Sebastian, der unserer Hausgeburt gegenüber sehr kritisch und skeptisch war, war von der Atmosphäre und dem ganzen Ereignis gleich ganz gefangen. Er kam mit der frisch gebackenen Oma gleich ein paarmal rüber zum Schauen und sagte zu Eva, „Ich könnte gleich heulen“.

Der Sprit, der in der Luft lag war ein ganz besonderer. Da kann man nur sagen ‚Allen Anfang wohnt ein Zauber inne‘.

Ich möchte mich auf diesem Weg nochmal bei allen Hebammen und ganz besonders bei Eva bedanken. Dass ihr mir bzw. uns diese Hausgeburt ermöglicht habt, bedeutet mir wahnsinnig viel. Ich wüsste nicht was ich sonst getan hätte. Eine Klinik hätte ich freiwillig nicht betreten wollen, da ich hier Angst vor Fremdeingriffen hatte und in das fremde Personal kein Vertrauen fassen könnte. Ich erlebte in den Kliniken häufig eine Kultur in der es als selbstverständlich gesehen wird, dass eine gebärende Frau Entbehrungen zu erbringen hat, sei es ob durch einen Dammschnitt, das Kristellern oder die Anwendung von Saugglocken.

Ich bin Dir Eva für deine liebevolle Begleitung während unserer Geburt sehr dankbar. Ich habe mich stets sicher gefühlt. Ich wusste, wenn etwas nicht stimmen würde, dann würdest Du es mir sagen und du würdest professionell intervenieren. Dass Du so vertrauensvoll in meinen Körper warst, finde ich immer noch beachtlich. Da merkt man welches Stellenwert Intuition in eurer Arbeit hat. Du hast einfach meinen Körper (und mich) machen lassen, ohne zu tasten, zu kontrollieren oder zu intervenieren. Das gab mir viel Sicherheit. Das ist eigentlich paradox, denn gerade in Kliniken meint man ja durch viel Kontrolle, Wehenschreiben etc. hätte man ein Mehr an Sicherheit. Mich würde das sehr verunsichern. Zuhause kam nie die Frage auf, was ist, wenn etwas nicht stimmt. Es war klar, dass sollte etwas sein, mit dem man zuhause nicht mehr umgehen kann, dann sind wir in Stuttgart durch die vielen Kliniken beinahe überversorgt. Ich wüsste nicht was ich ohne eine Hebamme zuhause getan hätte. Ganz bestimmt hätte ich mich nicht so sicher gefühlt. Du gabst mir immer das Gefühl, dass nichts passiert – außer das ein Kind geboren wird 😉. Dass das, was gerade ist auch sein darf.

Ich habe heute ein noch besseres Gefühl für meinen Körper als vor Ella. Mein Wochenbett war auch ganz anders und das Gefühl für den Beckenboden ist auch gestärkt. Irgendwie bin ich durch Ella sehr gewachsen. Ich spüre eine andere Kraft in mir, eine andere Geradlinigkeit, die ich so nach meiner ersten Geburt nicht hatte.

Zum Schluss möchte ich noch den Internationalen Hebammentag am 5. Mai erwähnen. Beim nächsten Protest habt ihr unsere Unterstützung.

Dieser Texte unterliegt dem Urherberrecht. Eine Vervielfältigung oder Verbreitung – auch auszugsweise – bedarf der vorherigen Zustimmung des Urhebers.


SSW 39  + 4

SSW 39  + 4. Da meine Wunschhebamme am nächsten Tag in Urlaub fahren wollte, wünschte ich mir sehnlichst dass die Geburt davor noch los geht.

Nachdem ich bereits am Tag zuvor Zimt-Nelken-Ingwertee getrunken hatte und wir die Natürliches-Prostaglandin-Methode angewendet haben um das Baby damit eventuell zu überzeugen doch langsam mal auszuziehen, sollte es am 02.03. dann tatsächlich soweit sein.

Ich erwachte früh morgens (kurz nach 6) mit leichten, unregelmäßigen Wehen. Da sofort die beiden Jüngsten im Bett rumturnten und keine Anstalten machten nochmal zu schlafen, bin ich mit ihnen leise runter ins EG. Ich wollte meinem Mann noch eine Mütze Schlaf gönnen, im Nachhinein hätte ich ihn wohl eher wecken und mich nochmal ausruhen sollen…

Den Kindern sagte ich erstmal noch nichts, erst beim Frühstück verkündete ich dass es heute vielleicht soweit sei und das Baby kommt. Unser zweitältester wurde dann mein Wehenschreiber, er notierte immer die Uhrzeit wenn ich eine Wehe hatte. Die kamen so 3 bis 5mal die Stunde und waren zwar noch schwach, aber schon was anderes als die Übungswehen die ich in den Tagen zuvor regelmäßig hatte. Mit wechselnden Abständen kamen die Wehen, mal mehr und mal weniger intensiv. Ich musste mich schon auf sie konzentrieren, aber in den Pausen konnte ich mich noch gut unterhalten und aktiv sein. Morgens rief ich dann voller Freude meine Hebamme an, um sie vorzuwarnen. Ich tigerte durchs Haus, ständig in Erwartung der nächsten Wehe. Eigentlich wollte ich noch einen Geburtstagskuchen fürs Baby backen, was ich dann aber sein lies da die Jungs ohnehin schon aufgedreht waren und Zucker das in der Regel nicht besser macht… Irgendwie konnte ich mich diesmal nicht so recht entscheiden ob ich mich nun noch möglichst lange ablenke wie bei A.s Geburt 3 Jahre zuvor, oder ob ich ich zurückziehen und auf die Geburt einstimmen soll.

Ich habe dann versucht einen Kompromiss zu finden und mich in der Nähe der anderen aufgehalten aber nicht aktiv was mit ihnen gemacht. Nach dem Mittagessen sind wir noch eine Runde Gassi,unterwegs haben mich die Wehen ein paarmal zum Anhalten gezwungen. Als wir zurück waren haben die Kinder ihre Überraschungstüte bekommen. Ich bin dann in die Wanne, wo ich es aber nicht lang ausgehalten habe. Die Pausen zwischen den Wehen waren mir darin einfach zu lang, und ich wollte doch auf keinen Fall dass sie wieder aufhören.

Also wieder raus und nun schon etwas müde (mittlerweile war es Nachmittag) im OG alles geburtstauglich gemacht. Kerzen an, Heizungen aufgedreht, Jalousien runter. Inzwischen musste ich die Wehen zwar schon vertönen, aber sie waren noch gut zu handeln. Mein Mann hat den Kindern eine DVD angemacht und kam immer wieder mal hoch zu mir. Um 17.15 Uhr  bat ich ihn die Hebamme anzurufen und auszurichten dass sie langsam kommen könnte. Gegen Uhr kam C.an, begrüßte mich und hörte kurz die Herztöne ab. Dann zog sie sich zurück. Ich lief weiter durch die Wohnung da ich den Eindruck hatte dass dies die Wehen besser in Gang hielt. Diesmal spürte ich sie vor allem im Rücken und auf der Blase, ich  musste ständig pinkeln. Irgendwie war ich mir nicht sicher ob das noch was werden würde wenn ich ruhte liesen die Wehen nach. Aber sowie ich die Position wechselte wurden sie wieder angekurbelt Immer nach dem Aufstehen kam eine. Ich meinte auch zu meiner Hebamme dass es vielleicht doch nochmal einschläft. Danach kam eine kräftige Welle und ich sagte nur „Ne, heute wird noch gekuschelt“ Ich muss wohl ziemlich gestrahlt haben zwischen/bei den Wehen, was C.zu der Frage veranlasste „Freust Du Dich?“. Ich bejahte das und sie meinte das sei gut. Sie hat sich glaube ich voll mitgefreut…

Weil ich lieber allein sein wollte schickte ich C.ins Erdgeschoß.

Mein Mann versorgte die Jungs mit Abendessen und machte sie bettfertig, sie durften ausnahmsweise vor dem Fernseher einschlafen wo der Größte sich um die kleineren kümmerte. Ich war dann froh meinen Mann wieder oben zu haben, zwischen den Wehen unterhielten wir uns. Der ganze Zwist den wir in der Schwangerschaft hatten war in dem Moment völlig belanglos. Die Wehen waren nun schon so stark dass ich sie veratmen und z.T.schon Tönen musste, aber noch nicht schlimm. Irgendwann hab ich versucht zu tasten wie weit ich schon bin,eigentlich hatte ich nach der langen Zeit die ich schon Wehen hatte mit 7 bis 8cm gerechnet, aber ich wurde nicht so recht schlau daraus was ich da fühlte.Also bat ich C.nachzuschauen. Leider waren es nur 4 bis 5 cm!

Das war nicht das was ich hören wollte! Wir berieten uns und schickten C.nochmal nach Hause, da wir alle dachten dass es sich noch etwas ziehen könnte.Also fuhr sie nochmal los,das war um19.30Uhr. Tja, und kaum war sie weg ging es los. So richtig. Eine Wehe nach der anderen, die immer heftiger wurden. Ich hatte überhaupt keine Pausen mehr dazwischen, zumindest kam es mir so vor.(Vermutlich waren die Pausen einfach zu kurz…)Ich war nur noch am Tönen,wurde ziemlich laut und kam an den Punkt wo ich schlicht nicht mehr wollte. Ich fühlte mich müde, wusste aber genau dass ich nicht zum Ausruhen kommen würde bevor das  Baby da ist. Da bat ich meinen Mann sogar ins KH zu gehen, weil ich in dem Moment die Vorstellung, Schmerzmittel zu bekommen, einfach nur reizvoll fand.Zum Glück hat er nicht darauf gehört! Um ca.20.30 Uhr  riefen wir C.an dass sie schnell wieder kommen soll. Sie war um 20.55 Uhr wieder hier.

Ich hatte endlich in den Geburtsmodus gefunden, überließ alles meinem Körper und  dem Baby und beschränkte meinen aktiven Part aufs laute Tönen. (Und zwischendurch aufs Jammern…) Der Druck wurde immer krasser, analog dazu steigerten sich die Laute, die ich von mir gab. Ich glaube diesmal war ich echt laut!Wie beim letzten Mal kniete ich vor dem Bett und stützte meinen Oberkörper darauf. Um 21.06 Uhr platzte endlich die Fruchtblase. Dieses erleichternde Gefühl war mir noch gut von meiner letzten Geburt in Erinnerung. Der Druck war schlagartig weniger, ich fühlte mein Baby noch recht hoch in mir und wartete auf die Presswehen. Die Zeit bis diese einsetzten kam mir ewig vor, ich sagte noch zu C.“Es kommt nicht runter“.

Dann konnte ich fühlen wie der Kopf sich den Weg nach unten suchte, ich schaffte es noch aufs Bett, wo mein Mann mich von vorn stützte und ich mich im Kniestand den Presswehen überließ.
Ich konnte gut fühlen wie sich das Baby weiter runter bewegte, habe wieder instinktiv den Kopf in Empfang genommen und beim Austreten geleitet. Sie hatte, wie auch schon manche ihrer Brüder, die Hand am Kopf.
Beim Durchtreten brannte es kurz, aber ich wusste ja genau dass das gleich rum ist wenn das Köpfchen da ist. Als der Kopf draussen war streichelte ich ihn und  mit der nächsten Presswehe wurde der Körper geboren. Das Kleine fing gleich an zu schreien, mein Mann und ich weinten vor Freude und ich nahm mein Kind hoch um es zu begrüßen. Dieses unglaubliche Gefühl, so ein kleines, nasses, duftendes Menschlein im Arm zu halten, es war so unglaublich wunderbar! Wir bestaunten und begrüßten unser Kind, und nach einigen Minuten bat ich meinen Mann die Brüder zu holen damit auch sie ihr Geschwister in Empfang nehmen konnten.

Zusammen mit ihnen schauten wir nach was wir da bekommen hatten – ein Mädchen! Nach 5 Jungs habe ich mir das zwar insgeheim sehr gewünscht, aber schon fast nicht mehr damit gerechnet.
Die Kleine begann bald zu suchen, noch über der Schüssel für die Plazenta hockend legte ich sie an.  Nun wollte ich auch die Plazenta loswerden. Diese kam mit ganz leichtem Zug an der Nabelschnur um 22.00 Uhr. Meine beiden ältesten Söhne durften sie abnabeln, die beiden Kleinen waren da schon eingeschlafen. Ich wurde noch von  C. auf Verletzungen untersucht, hatte aber keine.

Ich machte es mir mit meiner Tochter bequem und sie trank ausgiebig beide Seiten, Ich hatte schon richtig viel Milch, die linke Brust lief schon aus während sie noch rechts trank.
Danach bekam mein Mann sie zum Bonden auf die Brust und ich ging mit C.s Hilfe Duschen und auf die Toilette.
Dann kuschelte ich mich zu meinem Mann und unserer Kleinen ins Bett, legte sie nochmal an und bestaunte sie. Die erste Nacht war magisch…

Ich durfte meine Tochter aus eigener Kraft in meine eigenen Hände gebären, selbst hochnehmen und im Kreis meiner Familie begrüßen.
Ich bin meiner Hebamme so dankbar für diese tolle Begleitung! Sie war da ohne sich einzumischen, hat voller Freude an der Geburt teilgenommen ohne diese lenken zu wollen.
Mein Mann war auch da wenn ich ihn brauchte und fort wenn ich meine Ruhe wollte.Unsere Tochter gemeinsam in Empfang zu nehmen hat unserer Beziehung unheimlich gut getan.

Ich wünsche allen Frauen die Möglichkeit in so viel Freude zu gebären!

Dieser Texte unterliegt dem Urherberrecht. Eine Vervielfältigung oder Verbreitung – auch auszugsweise – bedarf der vorherigen Zustimmung des Urhebers.