… so fühlten wir uns bei unserer Geburt unseres ersten Kindes!
Am errechneten Termin machten sich abends um 23 Uhr erste Kontraktionen bemerkbar. Diese waren kurz und zwischendurch war es immer wieder so, als sei nichts gewesen. Ich konnte noch ein bisschen räumen, nochmal über die Küchenplatte wischen, und im Flur ein bisschen Chaos beseitigen. Ich legte die Meditations-CD aus dem Hypnosekurs auf, schlief immer wieder ein, hörte Musik, atmete auf dem Sitzball wippend und so weiter: Ich fühlte mich bereit fürs Baby!
Am nächsten Morgen gegen 11 Uhr rief ich Corinna aus dem Geburtshaus an, um ihr Bescheid zu sagen, dass wir wohl die Geburt miteinander erleben würden! Ich freute mich wirklich sehr, dass sie dabei sein würde! Zu wissen, dass ich mich jederzeit melden könne, war sehr hilfreich!
Ich probierte zu Hause in Ruhe alle möglichen Positionen zum Veratmen der Kontraktionen durch. Gegen 17 Uhr musste schon mein Mann bei Corinna anrufen, weil ich nicht mehr imstande war zu sprechen, ohne von einer Kontraktion ergriffen zu werden. Corinna kam zu uns nach Hause, redete uns gut zu, und wollte den Muttermund ertasten. Ich wollte zunächst gar nicht wissen, wie weit er schon geöffnet war, um nicht demotiviert zu sein. Aber sie überzeugte mich. So standen wir also bei 4-5 cm.
Ich tönte weiter meine tiefen „Ahhhs“ und „Ohhhs“, entspannte meine Stirn und meinen Kiefer, dachte an meine Kraftspender und versuchte immer wieder, bewusst zu entspannen. Mein Mann unterstützte mich fabelhaft dabei – er legte mir die Hand auf die Stirn oder sprach mir Mut zu. In der Badewanne gelang mir die Entspannung am besten- als ich jedoch ausstieg, verspürte ich schon einen Drang, mitschieben zu wollen.
Also packte mich mein Mann um ca. halb zehn abends ins Auto ein und fuhr mit mir ins Geburtshaus, wo Corinna schon auf uns wartete. Die Kerzen leuchteten, die Wanne war schon eingelassen, es roch so gut und vertraut. Es fühlte sich in dem Moment einfach alles richtig und schön an! Corinna war einfach da und ermutigte und bestärkte und lobte mich in allem was ich tat. Da es mir im Wasser am wohlsten war, stieg ich wieder in die Wanne, bis jedoch Corinna mich aufforderte, auszusteigen, weil Oskars Herztöne absackten. Mein Mann und ich atmeten mit voller Konzentration tief zu unserem Sohn und sprachen mit ihm – im Nu gingen die Herztöne wieder nach oben. Und schließlich kam Oskar dann in einer urgewaltigen Kontraktion „in einem Schwups“ vor dem Bett auf die Welt! Und da lag er nun vor mir und ich konnte nur rausbringen: „Wie klein bist du!!! Hallo, kleiner Mensch!“
Corinna half mir beim Hochnehmen und wir kuschelten uns sofort zusammen aufs Bett. Ein unglaubliches Gefühl von Stolz und Stärke und Wachheit durchströmte mich!
Mich haben die Meditationen aus dem Hypnosekurs total beruhigt; sosehr dass ich immer wieder zwischen 2 Kontraktionen schlafen oder zumindest super entspannen konnte. Außerdem hat mich das Bild meiner guten Geburt sehr bestärkt! Ich stellte mir immer wieder meinen uralten, fest verwurzelten, starken, alten Baum vor. Manchmal machte ich auch während der Kontraktionen Handbewegungen, z.B. Wellen oder die sich öffnende Knospe einer Blume.
Alles in allem war die Geburt ein wunderbar bestärkendes Erlebnis, über das mein Mann und ich sehr viel sprechen und von dem wir richtig schwärmen. Wir empfinden beide sehr tiefe Dankbarkeit, dass alles so toll gelaufen ist und auch Demut, so ein kleines, gesundes Menschenbündel zur Welt gebracht zu haben! Unsere Intuition hat definitiv über all die Zweifler und Krittler gesiegt!
Aber auch dem ganzen Team vom Geburtshaus gegenüber sind wir sehr dankbar für die tolle Vor-/Während-/ und Nachsorge, die zu jeder Zeit absolut wertschätzend war!
Wir waren so gespannt und euphorisch, die Geburt zu erleben, dass wir euch auch gerne ermutigen wollen, so gelassen zur Reise zu eurem Kind zu starten! Ihr schafft das auch!
Oskar kam am 10. Mai 2018, dem diesjährigen „Vatertag“, um 01.07 Uhr mit 3020g und 52cm Länge auf die Welt! Wir sind absolut verliebt und fühlen uns sehr verwöhnt vom Glück!
Dieser Texte unterliegt dem Urherberrecht. Eine Vervielfältigung oder Verbreitung – auch auszugsweise – bedarf der vorherigen Zustimmung des Urhebers.