Wie alles begann….

Den Abend vor Jakobs Geburt waren wir auf einer Geburtstagsfeier und haben anschließend eine ruhige Nacht verbracht.
Sonntag 11.09.2011, 40+4 SSW, um 6 Uhr bin ich von einer Wehe aufgewacht und hatte zeitgleich einen Blasensprung. Ich bin dann voll freudiger Erwartung neben meinem Mann gelegen und dachte mir, solange ich nur ab und zu eine Wehe spüre, lasse ich ihn lieber schlafen…wer weiß wie lange ich ihn „fit“ brauche :-). Gegen 6:30 Uhr ist er von selbst aufgewacht und wir beschlossen erstmal Brötchen zu holen…schließlich soll man ja gestärkt in die Geburt gehen.
…der Bäcker hatte um 7 Uhr noch zu, so dass mein Mann ein zweites Mal um 8 Uhr los ging und mit reichlich Brötchen zurückkam.
Mittlerweile hatte ich seit einer Stunde alle 3-5 Min. regelmäßige knackige Wehen.
…und keinen Brötchenhunger mehr :-).
Um 8 Uhr haben wir uns dann entschieden, die diensthabende Hebamme (Ruth) zu informieren und mit ihr vereinbart, dass sie um 9.30 Uhr da sein soll (sie hatte 45 min Anfahrtsweg).
In der Zwischenzeit wurden die Wehen zunehmend stärker und ich nahm ein Bad, welches ich sofort wieder beendete, da die Wehen im Wasser noch unerträglicher waren. So hing ich an der Tür vor dem Schlafzimmer und veratmete die Wehen im Stehen.
Als Ruth um 9.30 Uhr endlich eintraf, war ich total erleichtert, denn so langsam war mir echt mulmig, da die Wehen unglaublich heftig waren.
Sie untersuchte mich und siehe da, der Muttermund war schon vollständig geöffnet, wow.
Mein Mann hat mich prima unterstützt und ist nicht von meiner Seite gewichen. Nun kämpfte ich mich Wehe für Wehe alle 2 Min. ein Stückchen weiter. Da weder liegen noch sitzen ging, blieb mir nichts anderes übrig, als in den Pausen umher zu laufen und die Wehen im Stehen oder in der Hocke zu veratmen, was ziemlich an meinen Kräften zehrte, denn Jakob ließ sich eine gefühlte Ewigkeit Zeit, bis er weiter durch mein Becken rutschte.
Ruth hörte immer wieder nach seinen Herztönen, es ging ihm gut. Und ich empfand es als sehr angenehm mich frei bewegen zu können und nicht am CTG verkabelt sein zu müssen. Mittlerweile war Monika, die Ruth informiert hatte, auch schon da. Endlich um 12:37 Uhr habe ich Jakob in tiefer Hocke in meine Hände geboren (4280 Gramm schwer/ 53 cm lang/ 35 cm Kopfumfang).
Mein Mann saß hinter mir auf einem Stuhl und hatte mich gehalten, was mir unglaubliche Kraft gegeben hatte.
Danach sind wir auf unser Bett umgezogen, haben viel gekuschelt und uns kennen gelernt.
Die Plazenta wurde geboren, eine kleine Geburtsverletzung genäht und ich durfte duschen.
Ich würde jederzeit wieder zuhause entbinden.
Es war eine wunderschöne Geburt und ich habe die Geborgenheit, die Sicherheit und vor allem die Ruhe sehr genossen.
Bonding bis in den Abend…mein Herz lächelt, wenn ich daran zurück denke, DANKE!

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