Ich war endlich das erste Mal schwanger! Mein Freund Tobias und ich, wir freuten uns riesig auf unser erstes Kind.

Nachdem die ersten Wochen mit Übelkeit überstanden waren fing ich langsam an mir Gedanken über den Geburtsort zu machen. Vor der Klinik hatte ich Angst – noch nie war ich dort gewesen und konnte es mir in dieser Umgebung nicht vorstellen. Daheim konnte ich mir auch nicht vorstellen, da unsere Wohnung nicht sehr groß ist und wir uns mit den Nachbarn nicht besonders verstehen.

So fand ich Informationen im Internet über das Geburtshaus. Gleich beim ersten Termin fühlte ich mich dort gut geborgen. Die Vorsorgeuntersuchungen machte ich abwechselnd bei meiner Frauenärztin und den Hebammen im Geburtshaus.

Als der Termin näher rückte lag unser Kind immer noch mit dem Po nach unten in Beckenendlage. Unsere Hebammen meinten, dass ich mich in der Klinik mal vorstellen solle, da so eine Geburt im Geburtshaus nicht möglich ist.

Ich versuchte alles aus und machte einen Termin in der Klinik. Kurz vor dem Termin hatte ich das Gefühl, dass sich etwas verändert hatte- und richtig, unser Kind hatte sich gedreht! Nun konnte es endlich im Geburtshaus kommen!

Eine Woche vor dem errechneten Termin spürte ich plötzlich abends wie warmes Wasser meine Beine hinunterfloss – ich hatte einen Blasensprung!

Aufgeregt riefen wir die Hebamme an, es war Monika die Dienst hatte. Sie beruhigte mich erst einmal und sagte sie käme vorbei um zu schauen ob alles okay ist. Das war beruhigend.

Als sie kam stellte sie fest dass das Köpfchen im Becken ist und alles okay ist. Nun sagte sie ich solle unbedingt schlafen damit ich ausgeruht bin falls Wehen kommen in der Nacht. Vor Aufregung konnte ich kaum schlafen, aber etwas geruht hatte ich als gegen drei die ersten Wehen kamen.

Gegen sechs Uhr hielt ich es nicht mehr aus und wollte unbedingt losfahren. So rief Tobias nochmals bei Monika an und wir fuhren los ins Geburtshaus.

Als wir ankamen wurde ich ruhiger, es war gut in dieser vertrauten Atmosphäre anzukommen.

Als Monika mich untersuchte war der Muttermund erst 3cm offen – ich war sehr enttäuscht denn ich hatte mit viel mehr gerechnet und gehofft.

So wurden mir die Wehen langsam immer schmerzhafter und anstrengender, mittags untersuchten wir nochmals und es war nur wenig weitergegangen – ich war noch enttäuschter.

Monika fragte mich, was mir fehle um mein Kind loslassen zu können. Da wurde mir klar, dass ich mein Kind noch nicht loslassen wollte da ich so gerne schwanger bin!

Von diesem Moment an ging alles ganz schnell, der Muttermund ging auf und ich durfte kräftig mitschrieben. Und schon um 15:46 wurde unsere kleine Maris Lena mit 3100g munter geboren.

Ich war so erschöpft und so dankbar, dass wir es geschafft haben!

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