Wie alles begann…
Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt!
Wir waren uns sicher, dass Anton sich vor dem errechneten Termin auf den Weg zu uns machen würde. Mein Bauch war ab der 36. SSW nachts viel unruhiger als bei den anderen beiden SS.
Aber die letzten drei Wochen vor seiner Geburt hatten sich die ganze Familie mit ständigen Erkältungen, Halsweh, Mittelohrzündung mit hohem Fieber und allgemeinem Unwohl sein herum geschlagen, so dass Anton auf sich warten lies und für seinen großen Auftritt auf einen besseren Zeitpunkt wartete.
Mein Mann entschied sich, ab Dienstag 1. April, Urlaub zu nehmen. Mit dickem Bauch und angeschlagenen Kindern hatten die letzten Tage doch ziemlich an mir gezehrt und er wollte mir Zuhause unter die Arme greifen und mich nochmal etwas Kraft sammeln lassen. Für den nächsten Tag haben wir uns für den Märchengarten mit Freunden verabredet.
So gingen wir nach seinem ersten Urlaubstag ahnungslos ins Bett und machten noch Witze drüber, wann es denn losgehen könnte. Auch ich war nun endlich bereit, die Schwangerschaft zu beenden (was bis kurz vorher nicht der Fall war. Ja, … ich war gerne schwanger).
In dieser Nacht, mittlerweile war der 2.4.2014 kurz vor 2 Uhr 40+5 SSW, bin ich von zwei kräftigen Wehen aufgewacht … und da war wieder das Gefühl … dass es nun soweit ist! Ich weckte vorsichtig meinen Mann (unsere Tochter, 18 Monate, lag mal wieder im Gräbele) und vereinbarte mit ihm weitere zwei Wehen ab zu warten, bevor wir entschieden, alle Hebel in Bewegung zu setzen.
Nachdem ich auf der Toilette war und auch die nächsten Wehen in gleicher Stärke durch meinen Körper sausten, riefen wir die Schwiegereltern an, um unsere beiden Kinder abholen zu lassen. Ich informierte Corinna (Hebamme), dass wir Sie für heute Nacht bräuchten und Sie machte sich gleich auf den Weg.
Ich packte noch die restliche Übernachtungstasche von den Kindern und wir setzten sie mit Sack und Pack ins Auto. Meine Schwiegereltern kamen, tauschten die Autos und fuhren davon.
Ca. 2:20 Uhr war das Haus leer und mein Kopf war frei. Schon musste ich die Wehen zunehmend mehr veratmen. Ich wurde unruhig und rief Corinna nochmal an, um mich zu vergewissern, dass Sie auch bald da sei. Die letzte Geburt hatte ja nur eine knappe Stunde gebraucht. Mein Mann schickte ich, die Handtücher in den Backofen zu legen, …denn wenn das Kind ohne Hebamme kommt, müssen wir es warm einpacken, erklärte ich Ihm. Er lächelte …schließlich war er ja schon ein geübter Geburtsbegleiter und wusste mit seiner „gebärenden Frau“ um zu gehen. Ca. 15 Minuten später traf Corinna ein. Ich wanderte nach alter Manier im Flur auf und ab und veratmete die Wehen im Stehen. Bei Anton bedankte ich mich für die Wehenpausen von 2-5 Minuten, die ich mir bei den anderen Geburten sehnlichst gewünscht hatte 😉 !
Corinna hörte ab und zu mit dem Doptron nach Antons Herztönen. Es ging Ihm gut. Der Versuch in die Wanne zu steigen, war nur ein kurzer Gedanke. Als die Wanne voll gelaufen war, wollte ich noch nicht einmal daran denken, mich hin zu setzen oder gar hin zu legen.
Ich spürte jetzt schon Muskelschmerzen in den Oberschenkel von den Wehen, vom Laufen, Hocken und Stehen, aber hinlegen…nein Danke!!! So veramtete ich Wehe für Wehe, bis ein unglaublicher Druck durch mein Becken schoss und ich merkte, dass Anton nun kommen will. Die Zeit hatte ich total vergessen und kann mich auch nicht daran erinnern, je auf die Uhr geschaut zu haben.
Mein Mann wich mir wieder einmal nicht von der Seite und so erblickte Anton in meinen Händen im Stehen/tiefer Hocke am 2. April 2014 um 4:25 Uhr nach nur 2,5 Stunden das Licht der Welt.
Als Anton und ich auf dem Bett bondeten, fragte mich mein Mann irgendwann: „und…was ist es?“ Ich musste grinsen, …waren wir doch einfach nur froh und dankbar, dass alles gut gegangen war und unser Kind nun in meinen Armen lag, so hatten wir nicht geschaut, ob ein Anton oder eine Hanna unsere Familie komplett gemacht hat!
Und so können wir sagen: Willkommen kleiner Anton, wie schön dass Du geboren bist! Mit 3780 Gramm, 52 cm Länge, 36 cm Kopfumfang und einer kräftigen Stimme erfüllst Du unser Haus mit noch mehr Leben und Glück! DANKE!
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