In der Nacht von Freitag (28.10.05) auf Samstag (29.10.05) bin ich immer mal wieder von einer Wehe wach geworden. Sie waren aber nicht dramatich und es war auch nicht die erste Nacht, in der ich ab und an eine Wehe hatte.
Morgens kurz vor 7 Uhr bin ich dann wach geworden, weil ich merkte, dass ich mal muss. Drei mal hintereinander entleerte sich mein Darm dann und dazwischen hatte ich immer eine Wehe. Ich sagte meinem Mann, dass ich glaube, dass es es losgehen würde.
So etwa 7.20 Uhr habe ich bei meiner Mama angerufen, um sie vorzubereiten, dass sie sich heute um den Großen Bruder kümmern soll. Ich sagte ihr aber, dass sie sich Zeit lassen könne, da ich erst seit kurzem Wehen habe.
Daraufhin bin ich ins Schlafzimmer, habe mich aufs Bett gesetzt und mal die Wehenabstände gemessen. Es waren so alle 5 Minuten. Die Wehen waren stark, aber sehr gut zu ertragen. Ich schickte meinen Mann und meinen Sohn dann erst mal mit dem Hund spazieren, nachdem ich eigentlich erst mitkommen wollte. Ich entschied mich dann aber dazu erst mal die Spülmaschine auszuräumen und das Wohnzimmer ein wenig aufzuräumen, damit es auch gemütlich ist für eine Geburt.
Um 8 Uhr rief ich die Hebamme an und gab ihr Bescheid, dass ich seit einer Stunde Wehen im Abstand von mittlerweile 2-3 Minuten hätte. Ich sagte ihr auch, dassich noch sehr entspannt sei und die Wehen noch nicht sehr schmerzhaft wären. Sie wollte sich gleich auf den Weg machen, da sie etwa 30 Minuten Fahrtweg hatte.
So gegen 8.10 Uhr kam mein Mann vom Spaziergang wieder. Die Wehen waren nun schon sehr stark, aber immer noch gut zu ertragen. Kurz nachdem er da war, spürte ich einen Druck auf den Darm und meinte noch zu meinem Mann, dass ich wohl schon wieder müsse…
Auf der Toilette spürte ich dann allerdings, dass ich die erste Presswehe hatte.
Panisch bin ich aufgesprungen und ins Wohnzimmer geeilt. Ich rief nach meinem Mann, dass er die Hebamme nochmals anrufen solle um ihr zu sagen, dass ich Presswehen habe. Diese meinte dann am Telefon, dass sie noch mindestens 15 Minuten bräuchte und es wohl nicht mehr rechtzeitig schaffen würde. Mein Mann sollte warme Tücher bereitlegen.
In der Zeit hatte ich meine nächste Presswehe und ich rief wieder nach meinem Mann, dass er mal kommen sollte um zu schauen, ob man schon was sieht. Ich kniete vor dem Sofa und hatte meinen Oberkörper darauf abgelegt. Bei der nächsten Presswehe konnte man das Köpfchen schon sehen. Also hielt sich mein Mann bereit. Mit der nächsten Wehe wurde das Köpfchen geboren und die Fruchtblase platzte dabei. Mein Mann sagte mir, dass der Kopf da sei, was ich aber selber spürte. Mein Kindchen bewegte aufgeregt seinen Kopf und gurgelte. Ich bekam Panik, weil ich dachte, dass mein Baby keine Luft bekäme. Mein Mann erklärte mir,dass Fruchtwasser aus Mund und Nase laufen würde. Ich wartete sehnsüchtig auf die nächste Wehe, die dann auch recht schnell kam. Meine Tochter (wussten wir bis dahin noch nicht) flutschte dabei in die Hände ihres Papas. (Es war nun etwa 8.32)
Sehr überrascht mussten wir dann noch koordinieren, dass mein Mann mir meine Tochter zwischen den Beinen durchgab um die Tücher zu holen.
Mein Sohnemann war übrigens die ganze Zeit stiller Beobachter der Geburt.
Nach kurzer Zeit kam meine Mutter und war total überrascht und nach etwa 10 Minuten traf die Hebamme ein und schaute nach uns. Sie brachte sofort Ruhe in die doch angespannte Situation. Als danach nch die zweite Hebamme eintraf und uns überschwenglich gratulierte konnten wir uns auch so richtig freuen.
Es war eine sehr kurze und überraschende Geburt.
Wir haben einen ganzen Tag gebraucht, bis wir kapiert haben, dass unser Töchterlein schon bei uns ist.
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