Die Geburt unseres Sohnes hat 5 Tage vor dem errechneten Termin morgens um 5 mit „Regelschmerzen“ und dem Abgang des Schleimpfropfs begonnen. Da ich nicht mehr schlafen konnte, hab ich mir die Abschluss CD der Geburtsvorbereitenden Hypnose auf der Couch angehört und bin dabei nochmal weggedöst. Ich war guter Dinge, dass die Geburt in den nächsten Tagen (!) beginnt.

Nach einem entspannten Frühstück mit meinem Mann, war ich ausgiebig duschen und die „Schmerzen“ waren nicht wirklich präsent. Mein Mann war noch verabredet.  Kaum war er gegen 12 Uhr aus dem Haus waren sie da, die Wehen. Um zu prüfen dass es nur Vorwehen sind, stieg ich in die Wanne. (Wie gesagt ich war sicher es dauert noch). In der Badewanne haben sie mich dann überrollt. Echte Wehen, es geht los! 

Aus der Wanne heraus hab ich dann meinen Mann versucht zu erreichen. Leider hat er sein Handy nicht gehört wie geplant. Da keimte dann etwas Verzweiflung bei mir auf. Als er dann endlich zuhause ankam (gegen halb 3), stand ich schon wehenveratmend im Türrahmen.

Wir haben versucht, die Häufigkeit und Dauer der Wehen zu messen, dank einer App ging das dann doch recht einfach. Nach ca. 8 Wehen zeigte die App an „Zeit ins Krankenhaus zu fahren“. Also haben wir das Geburtshaus angerufen. Lena hatte Rufbereitschaft machte sich auf den Weg und direkt danach ist bei mir die Fruchtblase geplatzt. Also bin ich ein 3. Mal an dem Tag in die Duschwanne. Dort hat mich Lena dann vorgefunden und direkt Ruhe in die Situation gebracht. Zurück im Schlafzimmer fragte Lena, ob sie mich untersuchen solle. 

Zu diesem Zeitpunkt war ich überzeugt, mich hätte der Mut verlassen, wenn ich bei unter 5 cm gewesen wäre. Ich weiß wirklich nicht, ob ich das länger ausgehalten hätte. Da sie dann aber überraschenderweise sagte „10 cm, jetzt kann es los gehen“ sind wir dann direkt ins Geburtshaus gefahren.

Ca. 16 Uhr waren wir dort. Jetzt ist meine Erinnerung etwas getrübt. 

Ich wollte direkt in die Wanne. Da ich dort nicht so effektiv mitschieben konnte, wechselten wir aus der Wanne auf den Geburtshocker. 

Da kam der kleine Mann dann auch gegen 19 Uhr zu uns.

Was mich sehr überrascht hat, war die Ruhe und Gelassenheit zwischen den Wellen. Mein Mann hatte an unsere Musikbox gedacht, dort lief eine entspannte Playlist („early morning songs“ bei Tidal). Ich erinnere mich an Einzelne Lieder während ich in den Pausen in der Wanne saß. Ruth kam als zweite Hebamme. Ich erinnere mich, wie sie auf dem Boden saß und dokumentierte. Wir haben gelacht zwischendurch. 

Wenn ich jetzt daran zurück denke, fühlt es sich durchweg positiv und unglaublich bestärkend an. Das war genau die Geburt, die ich mir für unser erstes Kind gewünscht hatte. Und dank der tollen Betreuung haben wir uns sehr wohl gefühlt auch (oder gerade) während einer weltweiten Pandemie. 

Ich war zur Vorbereitung in einem Hypnose Kurs bei Monika. 

Die erlernten Techniken selbst habe ich während der Geburt nicht bewusst angewendet. Dazu war ich zu überrascht, wie schnell und intensiv alles verlaufen ist. Allerdings bin ich mir sicher, dass ich dank dem Hypnosevorbereitungskurs so ein tolles Erlebnis hatte. Außerdem hat mein Unterbewusstsein sicherlich seine Arbeit getan, dank der Vorbereitung!

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