Im November 2015 hielt ich den positiven Schwangerschaftstest in den Händen- juhuu ein Geschwisterchen für unseren Sohn!

Schon zu Beginn der Schwangerschaft war mir klar, dass ich dieses Mal eine Hausgeburt erleben wollte. Die erste Geburt verlief zwar völlig komplikationslos und einfach, aber mich hat der Krankenhaustrubel- vorallem die folgenen Tage auf Station- sehr gestresst und unter Druck gesetzt.

Dieses Mal sollte es anders sein. Natürlich. Entspannt. So wie eben Geburt sein sollte.

Ich googelte und kam schnell auf die Seite des Geburtshauses und machte gleich ein erstes Treffen mit Eva aus. Sie würde mich also die Schwangerschaft über betreuen.

An der Stelle ein riesengroßes Dankeschön an Eva und das ganze Hebammenteam. Ihr macht so eine tolle Arbeit!

Ich und auch mein Mann fühlten uns bestens aufgehoben und sehr unterstützt während der ganzen Zeit.

Der Geburtstermin für unsere Tochter war für den 29. Juli 2016 errechnet. Am 18. Juli spürte ich den ganzen Tag über ein leichtes Ziehen- mal regelmäßig, dann wieder mit Pausen. Eva kam am Abend und stellte fest, dass mein Muttermund bereits auf 4cm geöffnet war. Ich hab mich riesig gefreut und war überrascht zugleich, denn ich hatte keine nennenswerten Schmerzen während der Wehen gehabt. Zur Nacht hin wurde es dann ärger, so rief ich Eva wieder voller Vorfreude. Sie kam an…und es hörte auf. Und zwar für zwei sehr lange Wochen. Zunächst war ich enttäuscht- ich hatte mich so gefreut über die Arbeit, die mein Körper schon geleistet hatte und jetzt sollte das einfach unterbrochen werden?

Aber so war es nun mal- die kleine hat einfach noch ihre Zeit gebraucht.

Der 30. Juli kam. Ein voller Tag. Wir haben noch einen Großeinkauf erledigt, waren mit Sohn und Oma essen und abends noch auf einer Grillparty. Von Wehen aber keine Spur. Trotzdem schien ich eine Vorahnung gehabt zu haben, denn ich ging gegen 22 Uhr ins Bett- früher als sonst. Um 23:45 ein üblicher Gang zur Toilette- dabei ist mir praktischerweise die Fruchtblase geplatzt. Jetzt geht es also wirklich los! Aber so richtig!

Meine Mama, die da war um für unseren Sohn da zu sein, rief Monika an, dass es losginge und sie kam daraufhin sofort. Kurz danach auch Zweithebamme Anni. Dann ging alles recht schnell und genau so wie ich es mir gewünscht habe. Ich wehte in unserem Wintergarten vor mich hin, immer in Bewegung. Um 01:05 war mein Muttermund vollständig geöffnet- das war der Zeitpunkt wo ich kräftemäßig dachte, ich könne nicht mehr. Ich bin so froh über meinen Mann, der mich so ermutigt und bekräftigt hat und für meine Hebammen, die mich so wunderbar unterstützt haben. Es tat mir gut gehalten zu werden und im Vertönen der Wehen ermutigt zu werden. Statt schrill zu werden, ermutigte mich Monika tiefe Töne zu „singen“. Das war ein super Tipp! Als das Umhergehen zu schmerzhaft wurde, war ich zunächst verunsichtert und entmutigt, weil ich keine angenehme Position fand. Schließlich tat mir die Seitenlage sehr gut und so verweilte ich dann auch bis zum Schluss.

Ich spürte um diesen Zeitpunkt schon, wie unser Mädchen tiefer kam und begann langsam mitzuschieben. Um 01:18 wurde ihr Köpfchen geboren und zwei Minuten später war sie auf der Welt. Unsere süße kleine Lilli!

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