Am Freitag, den 11.9. war ich total traurig, dass meine Schwangerschaft sich dem Ende neigt und ich habe ganz viel geweint. Constanze, die Hebamme war da und meinte, dass ich ruhig weinen solle und sie glaube, dass wir uns am Wochenende zur Geburt wiedersehen würden.
Am Sonntag, den 13.9. war mir den ganzen Tag ein wenig übel und ich hatte vermehrten Schleimabgang. Sonst deutete aber gar nichts auf eine bevorstehende Geburt hin. Also bin ich am Abend noch in den Abendgottesdienst gegangen, da dort ein bekannter Kontrabassist spielte. Meinem Bauchbewohner hat die Musik gut gefallen und er hat sich heftig bewegt.
Danach habe ich mit meiner Familie zu Abend gegessen, habe die Kinder ins Bett gebracht und habe es mir dann auf dem Sofa bequem gemacht. Kurz vor 0 Uhr bin ich ins Bett und sofort eingeschlafen und dann auch sofort wieder wach geworden, weil ich merkte, dass es in meiner Unterhose nass wird. Bin aufgesprungen und auf die Toilette gerannt. Die Unterhose war nur ganz leicht nass und ich war mir unsicher, ob das nun Fruchtwasser war. Also bin ich wieder ins Bett und merkte nach kurzer Zeit, dass wieder etwas floss. Bin dann wieder ins Bad und habe einen PH-Testhandschuh benutzt. Der PH-Wert war bei 7,0 also eindeutig Fruchtwasser.
Wehen hatte ich noch absolut keine. Also beschloss ich mal eine Weile aufzustehen und noch ein bisschen aufzuräumen. Leider tat sich nichts. Ich war mir total unsicher, ob ich nun schon bei Constanze anrufen solle, da die Geburt bei meiner Tochter so schnell ging, dass wir sie ohne Hebamme bekommen mussten. Also weckte ich meinen Mann um ihn zu fragen, wie ich nun vorgehen solle. Er glaubte mir erst gar nicht, dass ich wirklich einen Blasensprung hatte und ist dann erst mal aufgestanden. Während dessen beschloss ich, erst mal auf die erste Wehe zu warten und dann sofort bei der Hebamme anzurufen. Ich wollte ein wenig spazieren gehen, aber leider regnete es. Also brachte ich die Klamotten für die Kinder, die sie später anziehen sollten, einzeln nach oben, damit ich mehr laufen musste.
Um 2.30 Uhr hatte ich immer noch keine regelmäßigen Wehen aber immerhin hin und wieder eine und wollte mich deswegen noch ein wenig ausruhen und aufs Sofa legen, als plötzlich ein riesiger Schwall Fruchtwasser abging. Bin auf die Toilette gehechtet und ab da hatte ich ca. alle 4 Minuten eine Wehe. Habe nach der 3. Wehe bei Constanze angerufen und danach gleich bei meiner Freundin, die wegen der beiden großen Kinder kommen sollte.
Ca. 15 Minuten später war Constanze da und ca. 20 Minuten später meine Freundin und ich habe während dessen immer wieder meine Wehen verarbeitet. Die Abstände wurden immer kürzer und die Wehen zogen immer tiefer und ich spürte, dass es nicht mehr lange dauern würde. Mein Mann bereitete warme Handtücher vor.
Plötzlich wurde meine Tochter (fast 4 Jahre alt) wach und mein Mann musste sie beruhigen gehen. Sie meinte nämlich, dass sie jetzt wach wäre und ins Wohnzimmer gehen wolle (dort hielt ich mich aber auf).
Während mein Mann oben war, kochte Constanze Wasser ab und brauchte dann noch eine Thermoskanne, die ich aus dem Keller holen musste. Im Keller hatte ich dann natürlich auch noch eine Wehe, da sie mittlerweile so alle 1-2 Minuten kamen.
Als ich wieder oben war, wurde mir bei einer Wehe schlecht und ich merkte, dass ich nun in der Übergangsphase war, was ich Constanze dann mitteilte. Sie schaute mich etwas ungläubig an, da ich noch so entspannt war und zwischen den Wehen noch ganz gesellig war.
Dann dachte ich plötzlich ich müsse auf die Toilette und hatte dann auf der Toilette meine erste Presswehe. Constanze kam und fragte, ob ich das Kind hier bekommen wolle, oder ob wir lieber ins Wohnzimmer gehen wollen.
Wir gingen dann ins Wohnzimmer und ich machte es mir vor dem Sofa im Vierfüßlerstand gemütlich. Meine Freundin weckte derweil die Kinder, die bei der Geburt dabei sein wollten.
Als alle versammelt waren begann ich nach Kräften zu pressen, aber mich strengte das unheimlich an und der Kopf rutschte immer wieder zurück. Irgendwann war er dann doch schon gut zu fühlen und Constanze meinte ich solle den Kopf halten, was ich auch tat. Bei der nächsten Wehe hatte ich den Kopf in der Hand. Nun dachte ich, dass mit der nächsten Wehe gleich der Körper kommen würde, doch stattdessen kam ein stechender Schmerz und ich merkte, dass was nicht stimmte. Mein Bauchbewohner konnte seine Schulter nicht drehen. Constanze meinte, dass ich mein rechtes Bein aufstellen solle, damit die Schulter sich besser drehen könne. Es tat furchtbar weh, aber war erfolgreich und mit der nächsten Wehe wurde Iason Georg geboren. Constanze musste kräftig mitdrehen und ziehen. (Es war 4.04 Uhr am 14.9.) Sie wickelte ihn aus der langen Nabelschnur und gab ihn mir dann sofort zwischen meinen Beinen durch.
Iason hatte noch ziemlich viel Fruchtwasser geschluckt und hatte etwas Probleme es raus zu bekommen und so musste Constanze noch ein wenig nachhelfen.
Meine beiden Großen kamen dann gleich zum Bestaunen und Befühlen ihres Geschwisterchens und der Papa schaute ihn sich auch ganz stolz an.
Wir wurden dann noch versorgt, mein Sohn (6 Jahre alt) hat dann noch die Nabelschnur durchtrennt, ich wurde genäht und um ca. 6 Uhr sind wir alle ins Bett zum Ausruhen.
Es war ein wunderschöne Geburt und heute ist Iason schon 1 Monat alt..
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