Nachdem ich schon etwa 1 Woche vor dem Entbindungstermin (ET 18.4) immer leichte Wehen hatte die vor allem nachts stärker wurden, dann aber wieder aufhörten wurde ich dann langsam etwas ungeduldig, wann es denn nun endlich losgehen würde.

Meine Stimmung wurde immer schlechter, denn ich wusste einfach nicht, ob mein Mann noch zur Arbeit gehen konnte, oder doch besser zuhause bleiben sollte.

Ich beschloss dann am Abend des 18. 4 einen „Wehentee“ zu trinken. Er sollte die bestehenden Wehen verstärken und es sollte dann innerhalb der nächsten 2 Tage zur Entbindung kommen. So stand es jedenfalls in der „Hebammensprechstunde“.

Der Tee schmeckte mir überhaupt nicht, aber meine Nachsorge -Hebamme war sehr überzeugt von seiner Wirkung und somit trank ich dann einen Liter davon.

Ich wachte dann nachts so gegen 2.20 Uhr auf und musste zur Toilette. Dort merkte ich dann, dass ich ganz leichte Blutungen hatte.

Zuerst wollte ich mich wieder ins Bett legen, da ich keinerlei Wehen hatte, überlegte es mir dann aber anders und weckte meinen Mann Bastian (ich dachte er könne auch mal eine schlaflose Nacht haben, da ich ja schon seit Wochen mehrmals nachts aufs Klo musste).

Wir beschlossen dann die Bereitschaftsnummer des Geburtshauses anzurufen. Am Telefon war dann Katrin, die meinte dann, dass wir uns langsam fertig machen und zum Geburtshaus fahren sollten. Sie würde dort auf uns warten.

Ich rief also meine Mutter an, dass sie zu uns nach Hause kommen solle, da wir jetzt losfahren würden und sie auf unsere anderen Kinder aufpassen sollte und wir packten Koffer und Kindersitz ins Auto und fuhren so gegen 2.30 Uhr los.

Die Fahrt nach Stuttgart dauerte ca. 20 Minuten und auch in dieser Zeit hatte ich noch keine einzige Wehe. Ich war überzeugt davon, dass ich an diesem Tag bestimmt kein Kind bekommen würde und kam mir schon ziemlich blöd vor, beim 5. Kind meine Hebamme unnötigerweise nachts zu geweckt zu haben.

Katrin wartete schon auf uns im Geburtshaus und meinte dann ich solle mich entspannen, dass Kind kommt bestimmt heute noch (woher auch immer sie das wissen konnte!).

Sie schlug vor mir Badewasser einzulassen, denn es könnte sein, dass dann die Wehen einsetzten würden. Ich sagte dann zu ihr, dass ich momentan sowieso nichts anderes zu tun hätte, als zu warten und legte mich dann so gegen 3.15 Uhr in die Wanne.

Nach ca. 10 Minuten hatte ich dann auf einmal leichte Wehen, die auch gleich (so behauptet es Basti, denn ich habe nirgendwo eine Uhr gesehen) alle 5 Minuten kamen.

Ich kam mir jetzt dann auch nicht mehr so fehl am Platzte vor und wir freuten uns, dass wir nicht umsonst zum Geburtshaus gefahren waren.

Meine Wehen wurden auch langsam etwas stärker und ich ging davon aus, dass ich noch einige Stunden bis zur Entbindung hatte.

Es war eine sehr ruhige und entspannte Atmosphäre und Basti und ich waren fast die ganze Zeit allein im Geburtsraum, während Katrin und eine Hebammenschülerin im Raum nebenan waren.

Um ca. 4.35 Uhr (ich hatte aber noch immer einen Wehenabstand von 3-4 Minuten) merkte ich, dass der Kopf meiner Tochter auf einmal nach unten drückte und ich schickte Basti um Katrin zu holen.

Katrin fragte mich, ob ich in der Wanne entbinden wolle und ich meinte nur, dass ich auf keinen Fall mehr herauskommen würde.

Kurz danach hatte ich meine erste Presswehe und der Kopf war geboren (sie hatte nicht einmal genug Zeit um sich Handschuhe anzuziehen und die Hebammenschülerin riss in dieser Zeit schnell das Abnabelset auf). Mit der 2. Presswehe kam dann am 19. April 2007 um 4.48 Uhr unsere kleine Tochter LUANA KAYLA AALIYAH zur Welt. Sie war 49 cm groß hatte einen Kopfumfang von 34,5 cm und wog 3410g.

Ich brauchte erst ein paar Minuten um zu begreifen, dass mein Kind schon geboren war und auf meinem Bauch lag! Es ging mir alles ein bisschen zu schnell, denn der Wehenabstand und auch die Wehenstärke war noch lange nicht so wie bei meinen anderen 4 Kindern.

Luana lag noch eine Zeit lang in Handtüchern eingewickelt auf meinem Bauch und wurde dann abgenabelt.

Danach legten wir uns zu 3 in das große Bett vom Geburtshaus und ruhten uns bis etwa 6 Uhr aus. Dann wurde Luana angezogen und auch ich machte mich langsam fertig zur Heimfahrt. Um kurz nach 7 Uhr machten wir uns auf dem Heimweg und waren so gegen 7.30 Uhr zuhause, wo wir schon von unseren Kindern erwartet wurden.

Es war einen wunderschöne Entbindung und ich bin froh, dass ich so früh ins Geburtshaus gefahren bin, damit alles so ruhig und entspannt ablaufen konnte.

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