Im Frühjahr 2004 kam unsere erste Tochter A. im Geburtshaus in Stuttgart zur Welt. Für mich kam nur eine Geburt im Geburtshaus in Frage, da ich auf keinen Fall in einer Klinik entbinden wollte (ich hatte Klinikgeburten während meiner Ausbildung zur Physiotherapeutin kennen gelernt).

Um 23:30 Uhr hatte ich einen Blasensprung und kurze Zeit später, gegen Mitternacht setzten die ersten Wehen ein. Ich habe dann sofort meine Hebamme und meinen Mann angerufen (der auswärts arbeitet). Meine Hebamme kam kurze Zeit später und hat nach mir und dem Baby geschaut, bis mein Mann kam. Gegen 2:30 Uhr haben wir uns Richtung Geburtshaus aufgemacht, da ich zu diesem Zeitpunkt schon alle 2-3 Minuten kräftige Wehen hatte.

Angekommen im Geburtshaus wurden wir von unserer Hebamme in einer sehr angenehmen Atmosphäre empfangen, sodass wir uns sofort wohl gefühlt haben. Ich konnte die Wehen bis dahin am besten im Vierfüßlerstand veratmen. Als meine Hebamme bemerkte, dass mir jetzt eine andere Position gut täte, schlug sie mir die Badewanne vor. Das hat gut getan! Und ich konnte mich in den Pausen richtig entspannen.

Zum Gebären bin ich wieder aus der Wanne heraus. Um 6:25 Uhr kam unsere Tochter im Vierfüßlerstand zur Welt. Die zweite Hebamme war auch dabei, sodass sich eine um mich gekümmert hat und die andere liebevoll um unsere neugeborene Tochter.

Ich werde auch nie vergessen als ich unter den Presswehen gespürt habe, wie aktiv sich meine Tochter mit den Füßchen oben am Bauch abgestoßen hat, damit sie bald das Licht der Welt erblicken konnte.

Um 9:00 Uhr sind wir dann wieder nach Hause gefahren, wo wir uns im eigenen Bett in aller Ruhe ausschlafen konnten.

Ich würde jederzeit wieder in ein Geburtshaus gehen, bzw. plane ich nun bei meinem zweiten Kind eine Hausgeburt, da ich die entspannende Atmosphäre sehr schätze, die Hebammen vorher schon kenne und sie ständig für mich da sind wenn ich sie brauche.

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